
Blick auf die Kammern, in denen der Bioabfall vergären soll.
Arbeiten liegen voll im Plan
KREIS GROSS-GERAU – Ende Juli 2024 war mit dem Spatenstich offizieller Baubeginn, am 19. März 2025 war internes Richtfest: an der Baustelle für die Bioabfallvergärungs- und Kompostierungsanlage (BVA) der Abfall-Wirtschafts-Service GmbH (AWS) auf dem Gelände des Büttelborner Abfallzentrums.
Den Richtspruch verlas Projektleiter Tobias Volk (Firma Schäfer III., Biebesheim) vor Mitgliedern des AWS-Aufsichtsrats - unter ihnen Landrat Thomas Will und Erster Kreisbeigeordneter Adil Oyan - sowie Mitarbeitern und Geschäftsführern von Schäfer III. sowie der Firma Herhof, Solms, die gemeinsam die mit dem Bau beauftragte ARGE BVA bilden. AWS-Geschäftsführer Stefan Metzger betonte, dass die Arbeiten aktuell sowohl im geplanten Kostenrahmen liegen als auch im Bauzeitenplan. Bis Ende dieses Jahres soll alles soweit fertiggestellt sein, dass der Probebetrieb im Januar 2026 beginnen kann. Die Fertigabnahme der Anlage auf der 22.000 Quadratmeter großen Fläche ist für Sommer 2026 geplant.
Die Bioabfallvergärungs- und Kompostierungsanlage entspricht dem neuesten Stand der Technik. Das Verfahren ist zweistufig: Auf die anaerobe Vergärung folgt die aerobe Kompostierung. Die Anlage wird eingehaust und ist mit Filter- und Absaugvorrichtungen versehen, damit möglichst wenig Geruchsbelästigung entstehen kann. Zudem wird gleichzeitig mittels bei der Vergärung entstehenden Biogases Energie erzeugt: ca. vier Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr, wovon rund zwei Millionen dem Eigenverbrauch dienen. Auch wird eine Photovoltaikanlage auf dem Hallendach installiert.
Pro Jahr können in der BVA nach Fertigstellung zentral im Kreis bis zu 35.000 Tonnen getrennt gesammelte Bioabfälle aus privaten Haushalten verarbeitet werden. Daraus entstehen pro Jahr 10.000 Tonnen Fertigkompost, welche Landwirtschaft, Gartenbau und privaten Gartenbesitzern zugutekommen. Der Kreis Groß-Gerau hat mit Inbetriebnahme dieser Anlage am Ende Entsorgungssicherheit für mindestens die nächsten 20 bis 30 Jahre.
Wer den Baufortschritt einmal aus nächster Nähe sehen will, der hat im Herbst dazu Gelegenheit: Am 28. September ist wieder ein Tag der offenen Tür auf dem Gelände des Büttelborner Abfallzentrums.