Radverkehr

Radfahren im Kreis Groß-Gerau

Eine Auswertung der Mobilitätsdaten für Südhessen zeigt, dass der Radverkehrsanteil sich zwar von 7% in 2002 auf aktuell 11% erhöht hat, aber gerade im Alltags- und Berufsverkehr der Pkw nach wie vor eine dominante Rolle einnimmt. Dabei ist vor allem auf kurzen Distanzen das Verlagerungspotenzial der Pkw-Fahrten auf das Fahrrad recht hoch. So sind ca. 36% aller Wege, die mit dem Pkw unternommen werden, kürzer als 3 km und somit fahrradaffine Wege.

Die Vorteile der Fahrradnutzung sind vielfältig. So kann tägliches Radfahren dem Risiko vorbeugen an Herz-Kreislauf-Beschwerden und Altersdiabetes zu erkranken. Die tägliche Bewegung in Form von Radfahren trägt zudem zur allgemeinen Fitness bei. Gleichzeitig können durch die Erhöhung des Radverkehrsanteils Klimaschutzziele des Kreises zur Reduzierung der Umweltbelastungen unterstützt werden.

Radroutennetz

Die geografischen Bedingungen im Landkreis Groß-Gerau mit einer Fläche von 453 km² sind aufgrund der flachen Riedlandschaft ideal zum Radfahren. Bereits seit dem Jahr 2001 verfügte der Kreis Groß-Gerau über ein einheitlich ausgeschildertes Radroutennetz mit einer Länge von ca. 340 km.

Die Radrouten wurden damals vorwiegend für den Freizeitradverkehr konzipiert, verlaufen meist abseits der Straßen auf Wirtschaftswegen und sind deshalb auch für Familien mit Kindern sehr gut geeignet. Da das Routensystem an die Radrouten der Nachbarkreise Offenbach und Darmstadt-Dieburg anschließt, ist auch eine Tourenplanung über die Kreisgrenzen hinaus möglich. Außerdem beziehen die Radrouten in ihrem Streckenverlauf gezielt Bahnhöfe ein, so dass bspw. die Rückfahrt mit der Bahn angetreten werden kann.

Da die Dichte des vorhandenen Netzes im Südkreis immer geringer wird, die Verknüpfung wichtiger Orte mit entsprechender Beschilderung nicht mehr gegeben ist und auch der Alltagsradverkehr nicht ausreichend berücksichtigt worden ist, wurde ein Radverkehrskonzept für den Kreis Groß-Gerau erstellt. Die vorhandenen Wege wurden überprüft, Routen neukonzipiert und Netzlücken für den Alltagsradverkehr geschlossen. Als Ergebnis ist ein dichtes Netz aus Haupt- und Nebenrouten für den Freizeit- und Alltagsradverkehr mit entsprechenden Maßnahmevorschlägen zur sicheren und umwegfreien Gestaltung der Radverkehrsanlagen entstanden. Die Beschilderung wurde im Jahr 2015 umfassend aktualisiert und ausgeweitet. Es stehen nun 550 km beschildertes Wegenetz und der ca. 40 km lange Abschnitt des Radfernweges R6 für den Alltags- und Freizeitradverkehr zur Verfügung.

Beschilderungssystematik

Die Pfeilwegweiser oder an größeren Knoten Tabellenwegweiser weisen die Richtung der nächsten Ortschaft (Nahziel) und eines weiter gelegenen Fernziels. Sie geben die jeweils noch zu fahrenden Kilometer an. Verlaufen die nummerierten Freizeitrouten des Kreises und/oder Themenrouten parallel, so sind zusätzlich die Routennummern oder Symbole als Einhängeschild unterhalb des Pfeilwegweisers angebracht. An einigen Stellen kennzeichnen auch nur Zwischenwegweiser mit dem Radsymbol und der Nummer der Radroute den weiteren Verlauf (Routenwegweiser). An größeren Knoten finden sich nach der Ausweitung der Beschilderung auch Tabellenwegweiser.