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Schulen sparen Energie

Kreis Groß-Gerau zieht Bilanz des Schulprojekts zur Wärmeeinsparung

KREIS GROSS-GERAU – Der Kreis Groß-Gerau engagiert sich seit vielen Jahren konsequent für die Einhaltung der Klimaschutzziele. Mit Initiativen wie der Solar- und Sanierungskampagne, dem Klimasymposium, dem Energiewettbewerb sowie der Erstellung von Windgutachten, Stadtklimaanalysen und aktuell einem Klimaanpassungskonzept setzt der Kreis auf eine nachhaltige Zukunft. Auch die erneute Rezertifizierung des Landratsamts nach Ökoprofit in diesem Jahr unterstreicht das Engagement: Energie-, Wasser- und Wärmeverbräuche stehen dabei erneut auf dem Prüfstand.

Mit 48 kreiseigenen Schulen, die einen signifikanten Anteil am Energieverbrauch des Kreises haben, ist das Potenzial für Einsparungen groß. Bereits in den Jahren 2022 und 2023 zeigte die „15-20 % Schul-Challenge“, dass durch gezielte Maßnahmen beachtliche Erfolge möglich sind: Insgesamt 1,7 Millionen kWh Wärme – knapp 23 % – konnten eingespart werden. Dieses Ergebnis ist ein gemeinsamer Akt der Anstrengung nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine und einer denkbaren eintreffenden Gasmangellage in Deutschland.

Da Klimaschutz eine Daueraufgabe ist, startete der Fachdienst Klimaschutz in Kooperation mit dem Fachdienst Bau und Technik im November 2024 das neue Projekt „Klima im Fokus – Schulen sparen Energie“. Im Fokus stand diesmal nicht der Wettbewerb zwischen einzelnen Schulen, sondern zwischen den drei Schulbezirken Süd, Mitte und Nord. Jede Schule konnte so im Rahmen ihrer Möglichkeiten zum Erfolg ihres Bezirks beitragen. Die Einsparungen wurden monatlich im Geoportal des Kreises dokumentiert und für alle transparent gemacht – eine Ampel zeigte den aktuellen Stand.

In der zurückliegenden Heizperiode bis März 2025 sparten die Schulen insgesamt 106.810 kWh Wärmeenergie ein. Eine Einsparung von über 100.000 kWh entspricht dem jährlichen Wärmebedarf von 10 bis 15 Klassenräumen und hat einen monetären Wert von etwa 12.500 Euro. Doch die Ergebnisse zeigen auch Unterschiede: Während der Bezirk Nord eine Einsparung von 2,2 % erreichte, konnte der Bezirk Süd seinen Verbrauch um 1,4% senken. Im Bezirk Mitte stieg der Verbrauch dagegen um 1,2 % an.  Die Gesamteinsparung liegt damit bei -0,8 %. Die Gründe für den Anstieg im Bezirk Mitte werden derzeit analysiert.

Das Projekt wird in für diese Heizperiode pausiert. Der Fachbereich Gebäudemanagement ist gerade dabei eine neue Energiemanagement-Software einzuführen, die das Ablesen und Übertragen der Daten noch einfacher macht. Die Notwendigkeit zur kontinuierlichen Einsparung besteht aber weiterhin. Geplant sind weitere Maßnahmen auf zwei Ebenen: Zum einen technische Lösungen, die der Kreis direkt beeinflussen kann – hier stehen Sanierungen und Unterhaltsmaßnahmen im Fokus. Zum anderen sollen Pilotprojekte mit drei Schulen (je eine Schulform) und Unterrichtsbesuche das Thema Energieeinsparung auf Benutzendenverhalten vorantreiben.

Neben Kosteneinsparungen, Umweltschutz und der Vorbildfunktion für die Region geht es auch um die Zukunftssicherung: Steigende Energiekosten und die Klimakrise erfordern nachhaltige Lösungen. Schulen, die jetzt in Energieeffizienz investieren, sind besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet. Zudem stärkt die Einbindung von Lehrerkräften, Schüler*innen und Eltern das Gemeinschaftsgefühl und fördert das Bewusstsein für nachhaltige Zukunft.