
Ortsumgehung Dornheim muss kommen
KREIS GROSS-GERAU – „Nicht reden, sondern machen“, lautet die Devise von Landrat Thomas Will, die er ebenfalls von der Bundesregierung und Verkehrsminister Patrick Schnieder in Sachen Ortsumgehung Dornheim fordert. Seit mehr als einem halben Jahrhundert leiden die Menschen in Dornheim unter dem Verkehr, der durch ihren Stadtteil rollt. Generationen von lokalen Mandats- und Verantwortungsträgern, darunter auch die mehr als rührige Bürgerinitiative haben sich dafür eingesetzt. Immer wieder wurden die Erwartungen enttäuscht.
Schon seit Wochen ist der Trassenverlauf gut zu sehen. Der Mutterboden westlich von Dornheim wurde abgetragen, Untersuchungen fanden statt und jetzt sollte es eigentlich losgehen, das Projekt ist genehmigt und damit baureif. Dann kam der „Hammer aus Berlin“. Es gibt kein Geld dafür. Für Thomas Will ist das Undenkbare eingetreten und seitdem ist er auf allen Ebenen aktiv um die Ortsumgehung zu retten. So konnte er aus dem Verkehrsministerium erfahren, dass im Bund alle (!) Bundesfernstraßenneubauprojekte gestrichen sind und die finanziellen Mittel nur für Sanierungsmaßnahmen ausreichen.
Dann kam die vergangene Nacht. Im Koalitionsausschuss wurde vereinbart, dass dem Bundesverkehrsminister 3 Milliarden Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. Thomas Will wörtlich: „Normalerweise mache ich an Aussagen von Markus Söder ein Fragezeichen – diesmal aber ein Ausrufezeichen“, denn der hatte am frühen Donnerstag erklärt, dass damit alle baureifen Maßnahmen auch umgesetzt werden können.
Ob dies belastbar ist, lässt der Landrat aktuell in der Arbeitsgruppe Verkehr in Berlin prüfen, hat aber gleichzeitig noch eine weitere Option auf den Prüfstand gestellt. „Bei der Kommunalaufsicht lasse ich prüfen, ob der Kreis die benötigten 30 Millionen Euro aufnehmen und dem Bund „vorschießen“ kann. Damit könnte mit dem Projekt begonnen werden und der Bund die Gelder dem Kreis zu einem späteren Zeitpunkt zurückzahlen. Die genauen Modalitäten müssen wir natürlich besprechen, aber so könnte das Projekt Dornheim gerettet werden – falls Markus Söder doch nicht Recht hatte.“