
Zukunft braucht Erinnerung
KREIS GROSS-GERAU – Mit zwei Veranstaltungen rückt die Kreisvolkshochschule Groß-Gerau (KVHS) Themen in den Mittelpunkt, die für unser gesellschaftliches Selbstverständnis zentral sind – von der Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit bis hin zur Frage, wie lokale Geschichtsarbeit heute gestaltet werden kann. Gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern lädt die KVHS zu Austausch, Diskussion und lebendigem Erinnern ein.
Am 6. November berichtet der ehemalige Betriebsratsvorsitzende Lothar Reininger im Stadtmuseum Groß-Gerau von seinem langjährigen Engagement für die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit der Triumph-Adlerwerke in Frankfurt. Im Mittelpunkt steht das KZ-Außenlager Katzbach, das im Betrieb eingerichtet war, sowie der jahrzehntelange Kampf um Anerkennung und Erinnerung. Reiningers Vortrag verdeutlicht, wie wichtig beharrlicher Einsatz gegen das Vergessen ist – insbesondere aus der Perspektive betrieblicher Mitbestimmung. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit Arbeit und Leben Hessen, dem DGB-Kreisverband Groß-Gerau und der Katholischen Betriebsseelsorge Südhessen statt.
Am 17. November folgt ein Werkstattgespräch in Walldorf, bei dem Akteurinnen und Akteure der lokalen Erinnerungsarbeit miteinander ins Gespräch kommen. Diskutiert wird, wie Geschichte dokumentiert, aufbereitet und vermittelt werden kann – von der Rolle von Museen über die Dokumentation nationalsozialistischer Verbrechen bis hin zu neuen Formen des Gedenkens. Vertreterinnen und Vertreter der Margit-Horváth-Stiftung, der Stadt Mörfelden-Walldorf und des örtlichen Museums tauschen sich aus, moderiert von Prof. Dr. Wolfgang Schneider. Die Veranstaltung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Stolpersteine und der GEW – Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
Beide Veranstaltungen sind kostenfrei und stehen allen Interessierten offen – als Orte politischer Reflexion, als Beitrag zur Aufarbeitung und als Impuls für gesellschaftliches Engagement. Um Anmeldung wird gebeten: unter www.kvhsgg.de/gesellschaft, an info@kvhsgg.de oder telefonisch über 06152 1870-0.