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Betriebsbesuch Food & Energy Foto

Ohne Dünger bis zur Reife: In Wallerstädten wird Superfood angebaut.  Erster Kreisbeigeordneter Adil Oyan hat sich vor Ort informiert. Das Bild zeigt von links: Sebastian Hauf (Wirtschaftsförderer der Kreisstadt Groß-Gerau), Adil Oyan (Erster Kreisbeigeordneter des Kreises Groß-Gerau), Dragan Rebac (Head Grower, Food & Energy Campus Groß-Gerau GmbH), Stefan Ruckelshaußen (Geschäftsführer Food & Energy Campus Groß-Gerau GmbH), Sven Christiansen (Fachbereichsleiter Regionalentwicklung, Wirtschaft und Umwelt, Kreis Groß-Gerau), Hendrik Frey (Geschäftsführer bei EnergieTechnik Rhein-Main GmbH und Vorstandsmitglied der Riedwerke)

Superfood aus Wallerstädten

Betriebsbesuch bei der Food & Energy Campus Groß-Gerau GmbH

KREIS GROSS-GERAU – In Begleitung der Wirtschaftsförderungen des Kreises und der Kreisstadt Groß-Gerau sowie der EnergieTechnik Rhein-Main GmbH hat der Erste Kreisbeigeordnete Adil Oyan die Indoor-Farming-Anlage der Food & Energy Campus Groß-Gerau GmbH besucht. In Wallerstädten in direkter Nachbarschaft zur Biogasanlage der Stadtwerke tüfteln Geschäftsführer Stefan Ruckelshaußen und sein Grow Master Dragan Rebac an innovativen Lösungen für einen nachhaltigen Pflanzenanbau. „Alles begann 2016 mit der Idee energieeffiziente Gewächshäuser zu entwickelt“, erklärte Ruckelshaußen den Besuchern.

Entstanden ist inzwischen eine mit Lärchenholz verkleidete Containeranlage für den vertikalen Pflanzenanbau, dem so genannten Vertical Farming.  Seit 2020 ist das Unternehmen eine Tochter der MABEWO AG aus der Schweiz, die die Anlage für ihre Forschung und Entwicklungszwecke nutzt. Nach Testläufen mit Gerstengras und Salaten konzentriert sich der Anbau derzeit auf so genannte Mikrogreens, die gerne auch als Superfood bezeichnet werden. Hierzu zählen junge Keimpflanzen wie Kresse, Mizuna, Brokkoli oder Radieschen. Diese wachsen in kleinen Schalen in einer speziellen Substratmischung aus Cellulose unter LED-Lampen und ohne zusätzlichen Dünger oder Pflanzenschutzmittel in nur wenigen Tagen von der Aussaht bis zur Reife. Für den Anbau der Pflanzen stehen sechs Container zur Verfügung, die jeweils etwa 3000 Schalen aufnehmen können.

Die Frischeware wird drei Mal in der Woche regional ausgeliefert, wobei Gastronom*innen aus Frankfurt den Großteil der Kundschaft ausmachen. Dementsprechend findet man die Produkte dann in Salaten, als Toppings auf Sandwiches, in Dips oder Bowls. In Kooperation mit einem Heilpraktiker aus Frankfurt werden zudem Grow Boxen für die Heimanwendung angeboten, die man bundesweit bestellen kann.

Der Erste Kreisbeigeordnete zeigte sich sehr erfreut, dass Nachhaltigkeit für das Unternehmen einen besonderen Stellenwert hat. „Das Substrat ist vollständig biologisch abbaubar und die Schalen werden wiederverwendet“, bestätigte Geschäftsführer Ruckelshaußen. Insgesamt steht der schonende Umgang mit Wasser, Boden, Nährstoffen und Energie im Fokus der Entwicklung. Zukünftig soll dies durch eine eigene Agri-PV-Anlage unterstützt werden, die den Strom für die Anlage liefern soll. „Die Food & Energy Campus Groß-Gerau GmbH zeigt eindrucksvoll, wie nachhaltige Innovationen in unserer Region verwirklicht werden können. Vertical Farming in Kombination mit erneuerbaren Energien ist ein zukunftsweisender Ansatz, der sowohl die regionale Wertschöpfung stärkt als auch einen Beitrag zu einer resilienten und nachhaltigen Lebensmittelversorgung leistet“, sagte Oyan.