KREIS GROSS-GERAU – Wenn man Jakob Best begegnet, könnte man meinen, er habe vom Jungbrunnen getrunken: so vital und alterslos wirkt er. Rüstig, heiter und bestens gelaunt feierte der Geinsheimer am Donnerstag seinen 101. Geburtstag. Da ein solcher Rekord nicht Alltag ist, kamen die Gratulanten bereits früh zu Besuch. Zur Mittagsstunde klingelte auch Erster Kreisbeigeordneter Adil Oyan an der Tür – mit Blumen, Urkunde und vielen guten Wünschen im Gepäck. Auch Treburs Bürgermeister Jochen Engel ließ es sich nicht nehmen, persönlich vorbeizuschauen – schließlich wird man nicht jeden Tag Zeuge eines solchen Festtags.

In der Familie wurde schnell deutlich: Jakob Best ist ein echtes Phänomen. Ein Geheimnis seines beeindruckend langen Lebens könnte direkt im eigenen Zuhause liegen. Sohn Herbert und Schwiegertochter Anneliese kümmern sich liebevoll um ihn. Seit nunmehr 34 Jahren sorgt Anneliese für „Gesundes aus dem eigenen Garten“ – ein kulinarisches Fitnessprogramm, das offenbar seine Wirkung zeigt. Denn auch wenn der Jubilar seinen geliebten Garten heute etwas gemächlicher pflegt, auf den Kirchgang zweimal pro Woche verzichtet er keinesfalls.

Geboren in Worfelden, nach Kriegsende aus französischer Gefangenschaft zurückgekehrt und seit 1959 in Geinsheim daheim, hat Jakob Best eine bemerkenswerte Lebensgeschichte zu erzählen. Und das tat er auch – munter, pointiert und mit viel Witz. „Mein Schwiegervater ist sehr bewandert in Geschichte“, sagte Anneliese Best. 36 Jahre arbeitete der Senior bei Opel in der Versuchsabteilung als „verlängerter Arm der Konstrukteure“. Die Verbundenheit zum Autobauer hält bis heute: Zum 100. Geburtstag posierte er im legendären Opel-Spitzkühler von 1924 – ein Erlebnis, das zusammen mit den vielen Feierlichkeiten zum runden Geburtstag im Fotobuch verewigt ist.

Humor, Schlagfertigkeit und Lebensfreude – so kennen ihn Familie und Freunde. Und Oyan staunte beim Abschied nicht schlecht: „Der Herr Best ist top für 101.“ Der Jubilar lachte und hatte gleich eine Antwort parat: „Mit 90 denkt man, 100 geht noch. Mit 100 denkt man, 101 schaffe ich auch noch. Jetzt bin ich mal gespannt.“

Oyan jedenfalls versprach, nächstes Jahr wiederzukommen – selbstverständlich dann erneut mit Blumen und vielen guten Wünschen im Gepäck.