Die Museumslandschaft im Kreis Groß-Gerau ist reichhaltig und vielfältig. Darauf möchten wir mit dieser neuen Broschüre aufmerksam machen. Die Bandbreite reicht vom kleinen, aber feinen Heimatmuseum über größere Stadtmuseen und das Büchnerhaus in Goddelau, das Umweltbildungszentrum Schatzinsel Kühkopf und den Lehrpfad KZ-Außenlager in Walldorf bis hin zum Psychiatrie-Museum des Riedstädter Philippshospitals, zum Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim, zur ehemaligen Synagoge Erfelden oder zu der Historischen Schiffsmühle in Ginsheim.
Ziel dieses Museumsführers ist es, historische sowie Kunst-Schätze stärker ins Blickfeld zu rücken, genauso wie Naturgegebenheiten und prägende Ereignisse vergangener Jahrhunderte. Wer die öffentlichen Häuser und Stätten besucht – ob allein oder mit der ganzen Familie –, bekommt nicht nur die Gelegenheit, sich zu informieren und zu bilden. Er kann sich in den „Musentempeln" auch dessen bewusstwerden, welchen Weg die Menschen hier im Kreis Groß-Gerau beschritten haben – und was dies für die heutige Zeit und Realität bedeutet. Museen sind also nichts Verstaubtes, Antiquiertes, sondern wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft.
Mein besonderer Dank gilt allen, die zum Gelingen dieser ansprechenden Broschüre beigetragen haben – insbesondere den Mitarbeitenden in den Museen, dem Kooperationspartner Sparkassen-Stiftung Groß-Gerau und der Grafikerin Elke Müller. Und er gilt natürlich all jenen, die sich – ob haupt- oder ehrenamtlich – für den Fortbestand, die Pflege und stete Modernisierung der Einrichtungen einsetzen.
Ich lade Sie nun herzlich ein: Nutzen Sie diesen aktuellen Führer „Museen im Kreis Groß-Gerau" als Anregung, schmökern Sie darin – und lassen Sie sich anlocken: Besuchen Sie die liebevoll und mit spannenden Exponaten eingerichteten Museen im Landkreis, tauchen Sie ein in die wechselvolle und interessante Geschichte unseres Kreises und seiner Kommunen. Es lohnt sich!
Thomas Will
Landrat
Heimatmuseum Biebesheim
Rheinstrasse 44
64584 Biebesheim am Rhein
Das Heimatmuseum Biebesheim wurde am Samstag, 02.12.2023 nach achtjähriger Schließung wiedereröffnet.
Die Baumaßnahmen an dem denkmalgeschützten Gebäude nahmen einen sehr langen Zeitraum in Anspruch. Nachdem Mitte 2022 ein neuer Nutzungsvertrag zwischen der Gemeinde Biebesheim am Rhein und dem Heimat- und Geschichtsverein Biebesheim e.V. geschlossen werden konnte, ging man an die Umsetzung der Neukonzeption für das Museum.
Nach nahezu 8 Jahren wurde ein neues Kapitel in der Geschichte des Heimatmuseums aufgeschlagen. 1981 konnte der Heimat- und Geschichtsverein, nach seiner Gründung 1979, mit den Beständen der Sammlung von Wilhelm Menger aus den 60er Jahren das Heimatmuseum eröffnen, diese Bestände konnte man von der Gemeinde übernehmen.
Jetzt hat man eine völlig neue Präsentation geschaffen, bei der die Ortsgeschichte im Erdgeschoß in moderner offener Form gezeigt wird.
Im Obergeschoß wird mit Exponaten, informativen Texten und Medienstationen das Leben eines Menschen in Biebesheim am Rhein von der Geburt bis zum Tod präsentiert. Eine vielleicht für Heimatmuseen etwas unübliche Ausstellungsgestaltung.
Museum Bischofsheim
Darmstädter Straße 2
65474 Bischofsheim
Mitten im Ort, in den restaurierten Räumen des „Alten Rathauses“, hat das Museum seit 1996 seinen Platz gefunden. Das Haus, 1651 als Ersatz für einen im 30jährigen Krieg zerstörten Vorgängerbau errichtet, diente einst als Bürgermeisterei, Schulhaus und Lehrerwohnung. An diese Nutzung wird auch heute in den Dauerausstellungen erinnert. Darüber hinaus wird der wichtigen Rolle der Eisenbahn und des einstmals großen und bedeutenden Bahnhofs in einer eigenen Abteilung Rechnung getragen. Gleiches gilt für die vorchristliche, römische und fränkische Besiedlung, die dem heutigen Ort vorausging. Eine weitere Abteilung ist dem bäuerlichen Leben mit seinen unterschiedlichen Facetten gewidmet. Neben dieser musealen Arbeit bietet der Betreiber des Museums, der Heimat- und Geschichtsverein, auch regelmäßig Veranstaltungen unter dem Titel „Kultur im Alten Rathaus“ an. Das Spektrum erstreckt sich hier von wechselnden Ausstellungen, über Vorträge und Demonstrationen bis zu Konzerten, die zumeist im historischen „Ratssaal“ des Museums stattfinden. Seit einigen Jahren führt das Museum zudem jährlich im Sommer Museumsferienspiele zu interessanten historischen Themen durch.
Heimatmuseum Büttelborn
Museum der Schöfferstadt Gernsheim
Schöfferplatz 1
64579 Gernsheim
Das Museum besteht seit 1978 und wurde nach einer umfassenden Renovierung im November 2003 neugestaltet. Neben zusätzlichen Räumlichkeiten konnte das historische Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr mit in die Museumskonzeption einbezogen werden. Die Kooperation mit privaten Sammlern und Museen erweitert das bestehende Angebot, das in nachfolgende Abteilungen gegliedert ist:
• Historische Feuerwehr
• Ostdeutsche Heimatstube
• Stadt- und Kirchengeschichte
• Leben und Wirken von Peter Schöffer
• Historische- und zeitgenössische Binnenschifffahrt
• Jagd und Fischerei
• Eiszeitliche Fauna und Flora
• Vor- und Frühgeschichte.
Themenbezogene Vortragsveranstaltungen und Sonderausstellungen ergänzen das bestehende Angebot. Der Eintritt in das Museum ist frei.
Heimatmuseum Ginsheim-Gustavsburg
Hauptstraße 25
65462 Ginsheim-Gustavsburg/Ginsheim
Zu einer Zeit, in der die 1. bis 8. Schulklassen in einem einzigen Schulraum unterrichtet wurden und dieser (durch steigende Schülerzahlen) zu klein wurde, fand sich kein Platz für einen zweiten Schulraum. Auch damals waren die finanziellen Mittel knapp und man entschloss sich, ein „gebrauchtes" Fachwerkhaus (ein 120 Jahre altes Forsthaus aus dem Raunheimer Wald) zu kaufen. Das war im Jahr 1848. Von 1900 bis 1977 beherbergte das Haus die Bürgermeisterei. 1978 wurde das zweigeschossige traufenständige Fachwerkgebäude mit Krüppelwalmdach unter Denkmalschutz gestellt. Nach aufwendigen Renovierungsarbeiten durch den Heimat- und Verkehrsverein Ginsheim-Gustavsburg e.V. (HVV) konnte das Haus 1983 als Heimatmuseum eröffnet werden.
Das Museum beherbergt die heimatkundliche Sammlung der Stadt Ginsheim-Gustavsburg und zeigt die Entwicklung des Ortes von der Landwirtschaft, Fischerei und Schiffsmühlen hin zum Eisenbahnbau und zur Industrialisierung des 19./20. Jahrhunderts.
Schiffsmühle Ginsheim am Rhein
An der Schiffsmühle 1
65462 Ginsheim-Gustavsburg
Die Ginsheimer Schiffsmühle zeigt eine restaurierte und funktionsfähige Mühlenanlage aus der Zeit um 1900 und ist in ihrer Größe und Vollständigkeit einmalig in Europa.
Im Laufe der etwa einstündigen Führung erleben die Besucher den komplizierten Ablauf der Produktion von Mehl und Grieß; beginnend mit der Getreidereinigung über verschiedene Stufen des Mahlens und Siebens bis zum Absacken des Endprodukts – das Ganze allerdings „nur" als Simulation, denn richtiges Mehl wird wegen der geänderten Hygienevorschriften heute in der Schiffsmühle nicht mehr hergestellt.
Handwerksmuseum Groß-Gerau
Schulstraße 3
64521 Groß-Gerau
Die Groß-Gerauer Volksbank wurde im Jahr 1871 von Handwerkern und Gewerbetreibenden gegründet. Einer der Gründungsväter war der Schreinermeister Johann Heinrich Schaab. In seinem Haus in der Schulstraße 3 in Groß-Gerau hielt er, als „erster Rechner" der Volksbank, seinerzeit die Kassenstunden ab.
In der über 100-jährigen Geschichte des heutigen Museums fanden einige Handwerker dort ihre geeignete Werkstatt.
1991 erstand die Volksbank ihr Gründerhaus zurück und erstellte in der ehemaligen Werkstatt eine Dokumentation der unterschied-lichen Handwerksberufe. Eröffnet wurde das Museum dann am 3. Juni 1994 im Rahmen des in Groß-Gerau stattfindenden Hessentages. Zu sehen sind Handwerksgeräte und Archivalien der einst in Groß-Gerau vertretenen Berufe aus der Zeit des Übergangs von der rein handwerklichen Arbeit zum Maschinenzeitalter. Die Volksbank hält ihr Gründerhaus in besonderen Ehren.
Stadtmuseum Groß-Gerau
Am Marktplatz 3
64521 Groß-Gerau
Das Stadtmuseum ist bestrebt, der Groß-Gerauer Bevölkerung die Besonderheiten ihres Heimatortes und Ortes des Zuzuges als Teil ihrer Lebensqualität sichtbar zu machen. Dazu verfügt das Stadt-museum über eine der größten archäologischen Sammlungen der Region, mittels derer die Besiedlung des nördlichen Oberrheingrabens für alle Kulturstufen seit der Mittelsteinzeit belegt werden kann.
Für die historische Zeit verfügt das Stadtmuseum über eine Sammlung von städtischen, handwerklichen, landwirtschaftlichen und alltagsgeschichtlichen Artefakten, die Wirtschaft, Gesellschaft und Alltagsleben der letzten 500 Jahre beleuchten helfen.
Stadtmuseum Kelsterbach
Marktstraße 11
65451 Kelsterbach
Das Stadtmuseum Kelsterbach wird geprägt durch zwei Besonder-heiten; eine räumlich beschränkte Ausstellungsfläche und die damit verbundene Konzentration der Exponate auf spezifische Kelsterbacher Besonderheiten. Dazu gehören der Beruf des Hasen-haarschneiders, das in Kelsterbacher produzierte Porzellan und die Einbindung des alten Kelsterbach in die Untermainlandschaft, dargestellt an zahlreichen Exponaten.
Mörfelden-Walldorf - Stadtgeschichte unter freiem Himmel
64546 Mörfelden-Walldorf
Stadtgeschichte unter freiem Himmel
Ob Widerstand gegen den Bau der Startbahn West des Frankfurter Flughafens, die Entwicklung Walldorfs oder die Verfolgung politischer Gegner während der NS-Zeit - historische Ereignisse passierten häufig draußen. Deshalb muss auch die Auseinandersetzung mit Geschichte öffentlich möglich sein. Die Denkmäler und Informationstafeln bieten die Möglichkeit, sich umfassend mir der Geschichte Mörfelden-Walldorfs auseinanderzusetzen.
Museum Mörfelden
Langgasse 45
64546 Mörfelden-Walldorf
Das Museum in Mörfelden wird in enger Kooperation mit Ehrenamtlichen des Heimat- und Museumsvereins Mörfelden geführt und bietet spannende Einblicke in die Lebenswelt der Stadtgeschichte seit den ersten Siedlungsspuren aus der Bronzezeit. Weiterhin sehen Sie authentische Szenen, die die traditionelle Welt des von Landwirtschaft und Handwerk geprägten Städtchens zeigen (z. B. eine alte Schmiede und eine Wagner-Werkstatt). Die übrige Dauerausstellung widmet sich schwerpunktmäßig dem Alltags-leben der Mörfelder Bevölkerung von ca. 1870 bis 1945, wobei vor allem Lebensgeschichten einzelner Personen im Vordergrund stehen, aber auch der allgemeine Wandel Mörfeldens zu einer Arbeiterwohngemeinde dargestellt wird. Während ab dem späten 19. Jahrhundert viele Männer auswärts im Bauhandwerk und in Industriebetrieben arbeiteten, kümmerten sich die meisten Frauen um die Hausarbeit und um eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft. Zu diesem Thema wird im Museum in einer original ein-gerichteten Küche eines Arbeiterhaushaltes die Ton-Dia-Schau „Wir Frauen – wir haben alles selbst gemacht!" gezeigt, die das Leben in Mörfelden zwischen 1915 und 1935 veranschaulicht.
Darüber hinaus wird die Durchsetzung der NS-Herrschaft in Mörfelden und deren Bedeutung für eine Hochburg der Arbeiterbewegung dargestellt. Diese Dauerausstellung wird häufig durch Sonderausstellungen und Veranstaltungen zur Stadtgeschichte, aber auch zu aktuellen Themen ergänzt.
Lehrpfad KZ-Außenlager Walldorf und Margit-Horváth-Zentrum
Familie-Jürges-Weg 1
64546 Mörfelden-Walldorf
Von August bis November 1944 bestand ein Nebenlager des elsässischen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof am nördlichen Ortsrand von Walldorf. 1.700 junge ungarische Jüdinnen waren hier inhaftiert. Sie kamen in Güterwagen direkt von Auschwitz-Birkenau, um unter der Leitung der Firma Züblin für den Frankfurter Flughafen – damals militärisch genutzter „Fliegerhorst Rhein-Main" – erste betonierte Rollbahnen zu bauen. SS-Mannschaften bewachten das Barackenlager im Wald, in dem sie untergebracht waren. Ende November 1944 wurden die jungen Frauen von hier in das KZ Ravensbrück, 90 km nördlich von Berlin, deportiert.
Die Tafeln des Lehrpfades beschäftigen sich mit verschiedenen Bereichen des Lagerlebens (etwa der schweren Arbeit der Frauen), mit dem Leben vor der Deportation nach Auschwitz und mit ihrem Schicksal nach der Befreiung. Von den 1.700 ungarischen Jüdinnen erlebten ca. 330 das Kriegsende.
Im Margit-Horváth-Zentrum können Sie durch den Keller der ehemaligen Küchenbaracke gehen, der eine zentrale Rolle in allen Erzählungen von Überlebenden aus diesem Lager spielt. Dieser Keller wurde im Rahmen zahlreicher Jugendprojekte (mit örtlichen Schüler*innen und internationalen work and study camps) freigelegt.
Museum Walldorf
Langstraße 96
64546 Mörfelden-Walldorf/Walldorf
Die Geschichte Walldorfs ist außergewöhnlich: Die Gemeinde ist erst 320 Jahre alt und wurde von waldensischen Glaubensflüchtlingen aus dem Piemont gegründet. Da die protestantischen Waldenser im 17. Jahrhundert in dem französisch-katholischen Herzogtum Savoyen nicht geduldet wurden, verließen sie ihre Heimat. Eine Gruppe von ihnen wurde im Juni 1699 auf dem (heute nicht mehr existierenden) herrschaftlichen Gundhof bei Mörfelden in der protestantischen Landgrafschaft Hessen- Darmstadt aufgenommen.
1702 beschlossen vierzehn Familien (54 Personen), in der Nähe ein eigenes Dorf zu bauen. Entlang der heutigen Langstraße, der für lange Zeit einzigen Straße Walldorfs, entstanden ihre Höfe in Fachwerkbauweise.
Die Flucht der Waldenser, die Problematik der Neugründung einer eigenen „Colonie", die besonderen Rechte („Privilegien"), die sie erhielten, um ihre Existenz zu sichern, die internationale Unterstützung, die sie erhielten, ... all dies sind Themen, derer sich das Walldorfer Museum in enger Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für Walldorfer Geschichte (AWG) intensiv annimmt.
Heimatmuseum Nauheim
Schulstraße 6
64569 Nauheim
Das Heimatmuseum Nauheim wurde 1962 gegründet. Zuerst war es im Rathaus, später im Sportparkeingangsgebäude untergebracht. 1983/84 bildete sich eine Initiative von an der Heimatpflege interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Sie entwarf mit Unterstützung der Gemeinde Nauheim eine neue Museums-Konzeption und gründete im Jahr 1986 den Heimat- und Museumsverein Nauheim e.V. Derzeit hat der Heimat- und Museumsverein 188 Mitglieder.
Nach dem Umbau der „Alten Schule" befindet sich das Museum seit 1987 in der Schulstraße 6. Im ersten Stock befinden sich Räume für Sonderausstellungen und gegenüber vom Museumsgebäude ist in einer ehemaligen Scheune die Remise untergebracht. Dort sind historische Maschinen und Werkzeuge, vorwiegend aus dem Musikinstrumentenbau, der Nauheimer Leichenwagen, ein alter Motorsägewagen, verschiedene Fachwerkmodelle und eine Ausstellung von fast 50 präparierten Tieren aus der Region zu sehen.
Heimatmuseum Raunheim
Mainstraße 25
65479 Raunheim
Das Heimatmuseum Raunheim ist ein „Haus der Geschichte" für alle. Als lebendige Begegnungs- und Bildungsstätte steht es allen Menschen offen, die sich für Raunheims Geschichte interessieren. Regelmäßige Sonderausstellungen erweitern die Inhalte der Dauerausstellung.
Nach umfangreicher Sanierung wurde das Heimatmuseum – als ehemaliges Pfarrhaus im 18. Jahrhundert erbaut – mit einer vollkommen neu konzipierten Dauerausstellung Ende 2016 wiedereröffnet. Eine klare Gliederung und die multimediale Aufbereitung machen den Besuch der Ausstellung zu einem kurzweiligen Erlebnis.
Verschiedene Themenräume warten auf die Besucher: Zeitstrahl, Stadtentwicklung, Religion, Politik & Vereine, Schule, Wohnen & Alltag, Arbeit und Mobilität. Die Exponate reichen von Ausgrabungsfunden aus der Frühgeschichte bis hin zu Objekten aus dem 20. Jahrhundert.
Über Medienstationen (Tablets) lassen sich weiterführende Informationen zur Ausstellung abrufen: zum Beispiel Texte zu Exponaten, Fotos, Videos und Audiodateien.
Das Büchnerhaus
Weidstraße 9
64560 Riedstadt-Goddelau
Georg Büchner ist einer der bedeutendsten Autoren Deutschlands, ganz zu Recht trägt der wichtigste Literaturpreis seinen Namen. Sein Geburtshaus bringt ihn nahe – als Mensch, als Familienmitglied, als Freund, als Liebender, als Dichter, Republikaner und Naturforscher.
Georg Büchners Geburtshaus ist der einzige verbliebene authentische Ort seines kurzen Lebens. Die Ausstellung „Von Goddelau zur Weltbühne" bietet in fünf Räumen mit Bildern, Texten und Installationen einen einmaligen Zugang zu Leben und Werk des Dichters, Repubikaners und Naturforschers.
Museum Crumstadt
Poppenheimer Straße 3
64560 Riedstadt-Crumstadt
Das Crumstädter Heimatmuseum besteht seit den 1970er Jahren und wird vom Förderverein für Heimat und Geschichte Crumstadt im Ried e.V. betreut. Es befindet sich im Ortszentrum direkt hinter dem alten Rathaus im Gebäude der alten Grundschule. Es ist in zwei ehemaligen Klassenzimmern des 1. Obergeschosses untergebracht und über das Rathaus per Aufzug auch barrierefrei zu erreichen.
Eine ca. 800 Stücke umfassende Sammlung bildet den Grundstock der Ausstellung. Dokumentiert wird darin u. a. die dörfliche Entwicklung, zu sehen sind Exponate und Funde der Frühgeschichte und der Jungsteinzeit bis zur Gegen-wart. In einem Nebengebäude gibt es zusätzlich eine Präsentation historischer landwirtschaftlicher Maschinen und Handwerksgeräte.
Philipp-Schäfer-II-Museum Erfelden
Wilhelm-Leuschner-Straße 28
64560 Riedstadt-Erfelden
Highlight ist neben ständig wechselnden Veranstaltungen wie „Babbelowende" oder Weinproben der Adventsmarkt in gemütlicher Wohlfühlatmosphäre bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen, Kunsthandwerk u. a. im Haus und im Hof (je nach Angebot).
Das Gebäude selbst ist schon das erste Ausstellungsstück. Untergebracht ist das nach seinem Gründer und Altbürgermeister Philipp Schäfer II. benannte Museum in Erfelden im historischen Rathaus aus dem 16. Jahrhundert. Dies ist sehr ungewöhnlich für das hessische Ried, das im Dreißigjährigen Krieg schwer verwüstet wurde. Gebäude aus früherer Zeit haben hier Seltenheitswert.
Heimatmuseum Leeheim
Backhausstraße 8
64560 Riedstadt-Leeheim
Ein Museum zum Anfassen.
Das Heimatmuseum wird vom Heimat- und Geschichtsverein Leeheim e.V. verwaltet. In den verschiedenen Räumen einer früheren landwirtschaftlichen Hofreite sind in jahrelanger Arbeit attraktive Ausstellungsbereiche geschaffen worden. Gegenstände von Leeheimer Einwohnern aus Haus, Hof, Handwerk und Landwirtschaft legen Zeugnis über das Leben und die Arbeitsgewohnheiten früherer Generationen ab. Unter dem Motto „Ein Museum zum Anfassen", das sich die Museumsleitung auf die Fahne geschrieben hat, wird zum Beispiel in der „Straße des Handwerks" die Möglichkeit geboten, in der Schreinerei, der Sattlerei, der Schusterwerkstatt, einer Schmiede, einer Korbflechterei und vielem mehr die Funktionsweise der Werkzeuge selbst zu erproben. Als besondere Rarität ist dort auch eine Wagnerei mit funktionierender Transmission zu bestaunen.
Heimatmuseum "Ölemühl" Wolfskehlen
Groß-Gerauer-Straße 1b
64560 Riedstadt-Wolfskehlen
Das alte Bauerngehöft wurde 1991 von der Stadt Riedstadt gekauft. Nebengebäude, Stallungen und Scheune wurden dem Heimat- und Geschichtsverein Wolfskehlen zum Ausbau zur Verfügung gestellt, der es in Eigenhilfe zu einem Heimatmuseum ausbaute. Im denk-malgeschützten, 1852 als Pferdestall erbauten, Kreuzgewölberaum in der einstigen „Ölemühl" werden Dauerausstellungen von frühgeschichtlichen Funden und Fossilien aus Wolfskehlen gezeigt. Außerdem befindet sich in dem Raum eine Gedenktafel der gefallenen Soldaten aus Wolfskehlen vom 1. und 2. Weltkrieg.
In dem weitläufigen Museumsgebäude werden in weiteren Räumen allerlei Gegenstände und Geräte aus Gewerbe, Handwerk und Landwirtschaft gezeigt. Außerdem sind ein Schulzimmer sowie eine Wohnung, bestehend aus Küche, Wohn- und Schlafzimmer – aus früherer Zeit eingerichtet. Im unteren Scheunenbereich sind eine Schusterei, eine Spenglerei und eine Wagner-Werkstatt unter-gebracht. Ein umfangreiches Gemeindearchiv mit Bildern und Dokumenten schließt sich an. Für Sonderausstellungen und Vorträge sowie Veranstaltungen zur Brauchtumspflege steht ein zusätzlicher Museumsraum zur Verfügung. Ein Fahrstuhl für die Besucher zum oberen Ausstellungsraum steht bereit.
Spital Museum und Archiv Riedstadt Philippshospital (Psychiatriemuseum)
Philippsanlage 101
64560 Riedstadt-Goddelau
Im Museum befindet sich eine Abhandlung, die weit vor die Zeit Philipps des Großmütigen zurück reicht. Die Vor- und Frühgeschichte des Hospitals Hofheim, ehemals evangelische Pfarrei, wird erwähnt. Vorhanden sind die Krankengeschichten seit 1580, Bau- und Verwaltungsakten, Lagekarten und Pläne.
Aus den Akten geht auch eine Arztrechnung hervor, die vom Vater (Dr. Karl-Ernst Büchner) des in Goddelau geborenen Dichters Georg Büchner ausgestellt wurde. 1838 weist eine Belegung mit 370 „Schwach- oder Blödsinnigen" und 227 „Trunksüchtigen" aus.
Urkunden beweisen, dass das Hospital Hofheim am 13. November 1904 in Philippshospital umbenannt wurde und über Fischereirechte im Sandbach sowie eine Bierbrauerei verfügte.
Ehemalige Synagoge Erfelden
Neugasse 43
64560 Riedstadt-Erfelden
Um Dokumentationzentrum für das jüdische Leben im Kreis Groß-Gerau zu sein, wird kontinuierlich an der Sammlung von Informationsmaterial, Dokumenten und Fachliteratur gearbeitet. Geeignetes Material wird didaktisch aufbereitet und kann z. B. von Schulklassen für eine aktive Erarbeitung der heimatlichen jüdischen Geschichte genutzt werden. Die ehemalige Synagoge in Erfelden ist seit ihrer Einweihung im Jahr 1994 Begegnungsstätte und Ort kultureller Ereignisse wie Lesungen und Konzerte. Außerdem werden in den Räumen Bildungsveranstaltungen durchgeführt.
Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim
Hauptmann-Scheuermann-Weg 4
65428 Rüsselsheim
Ein Besuch des Stadt- und Industriemuseums ist zugleich eine Reise in die Zeit der Landsknechte, denn die Ausstellungen bespielen ein imposantes Baudenkmal: die frühneuzeitliche hessische Landesfestung Rüsselsheim. Spazierwege über und entlang der grünen Wälle sowie das Café in der Festung runden das Museumserlebnis in einmaligem historischen Ambiente ab.
Wie unter einem Brennglas bietet Rüsselsheim am Main Einblicke in Wendepunkte der Geschichte am lokalen Beispiel. Ob steinzeitlicher Klimawandel, Reformation, Industrialisierung oder Globalisierung – was Epoche machte, blieb nicht ohne Auswirkungen auf Alltag und Arbeit der Menschen am Ort.
Auf knapp 1.400 Quadratmetern tummeln sich Römer und Franken, Grafen und Bauern, Hand-werker und Fabrikanten, darunter nicht zuletzt die Familie Opel.
Museum Stockstadt am Rhein
Außerhalb 27
64589 Stockstadt am Rhein
Das denkmalgeschützte Hofgut Guntershausen befindet sich in Hessens größtem Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue. Neben dem Museum Stockstadt am Rhein befindet sich im Gebäudekomplex des Hofgutes auch das Umweltbildungszentrum „Schatzinsel Kühkopf" des Landes Hessen.
Das Hofgut Guntershausen ist zudem eines der Eingangstore zum Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald.
Im Hof finden jährlich am 1. Mai das Kühkopf-Frühlingsfest und am 3. Wochenende im September das Kühkopf-Kelterfest statt.
Im Museum Stockstadt am Rhein werden Themenbereiche aus der Region und dem Kühkopf aufgegriffen. Neben wechselnden Kunstausstellungen wird eine Dauerausstellung zur Geschichte des Hofgutes gezeigt, in der beispielsweise auch der Besuch des Zaren Nikolaus II von Russland auf dem Kühkopf im Jahr 1903 behandelt wird. Ein Modell des früheren Herrenhauses des Gutes und ein Modell der Wirtschaftsgebäude ergänzen die Ausstellung.
Umweltbildungszentrum Schatzinsel Kühkopf
Außerhalb 27
64589 Stockstadt am Rhein
Umweltbildungszentrum Schatzinsel Kühkopf
Im Hofgut Guntershausen, auf der Kühkopfinsel, nur fünf Gehminuten vom Altrheinparkplatz Stockstadt entfernt liegt das Umweltbildungszentrum Schatzinsel Kühkopf. Auf drei Ebenen finden Sie Dauerausstellungen zur Geschichte und Bedeutung von Hessens größtem Naturschutzgebiet. Anschaulich wird erklärt, warum intakte Flusslandschaften für den Naturhaushalt so wertvoll und gleichzeitig auch ein Schutz vor Hochwasser sind. Im Obergeschoss begeben Sie sich auf eine Zeitreise durch die geologischen Epochen und schauen auch in die Zukunft. Die moderne und interaktive Dauerausstellung wird ergänzt durch Wechselausstellungen, einen interaktiven Außenlehrpfad und ein buntes Jahresprogramm für Jung und Alt.
Museum Trebur
Nauheimer Straße 14
65468 Trebur
300 Jahre wurde in Trebur fränkische und deutsche Geschichte gemacht (von 829 – 1248). 57 Herrscheraufenthalte zeugen davon. Das Museum steht am Rande des Areals des Pfalzbezirks, in dem sich heute noch die Laurentiuskirche und Reste der Marienkapelle (ehemalige Pfalzkapellen) befinden. Besonders das Schicksal des Salierkönigs Heinrich IV. ist durch den Bußgang nach Canossa mit Trebur verbunden. Allerdings war Canossa nicht das Ende der Treburer Geschichte. Wechselausstellungen befassen sich mit vielen weiteren wichtigen Themen zur Geschichte der Gemeinde.
Das Museum ist 1998 von seinem damaligen Standort im Alten Rathaus in die Nauheimer Str. 14 umgezogen. Hier befindet sich ein zweigeschossiges Hauptgebäude mit freiliegendem Zierfachwerk von 1718, ein Nebengebäude (Austragegebäude) mit Fachwerk, eine querstehende Scheune mit Hof und Garten, die weitestgehend im Originalzustand erhalten sind. Die Gemeinde Trebur ist Eigentümerin und der Verein „Gesellschaft Heimat und Geschichte e.V." betreibt das Museum ehrenamtlich.