
Vorträge über nachhaltiges Investment
KREIS GROSS-GERAU – Auf den erfolgreichen Auftakt der Reihe „Nachhaltigkeits-Business-Lunch im TIGZ“ im März folgte die zweite Veranstaltung dieser Art im Technologie-, Innovations- und Gründungszentrum am Mittwoch, 3. Mai. Thema: Nachhaltige Finanzierung. Geschäftsführerin Dr. Petruţa Tătulescu begrüßte dazu im Kreis der Gäste mit Matthias Helfrich und Fabian Fauth zwei hochkarätige Sprecher, die in spannenden Vorträgen die Bedeutung des nachhaltigen Investments erläuterten.
In ihrem Grußwort ging Petruţa Tătulescu auf die Modernität des TIGZ am Beispiel des neuen Konferenzraums in einem 120 Jahre alten, denkmalgeschützten Haus ein und nicht zuletzt auf die Bedeutung der nachhaltigen Finanzierung. Im Anschluss erklärte Matthias Helfrich - Angel Investor des Jahres 2021, Positive-Thinker, Venture Partner Berlin Angel Fund (BAF) und Co-Founder InvestorenNetzwerk Wiesbaden e.V. (INWI) - die Voraussetzungen sowie Ziele eines Investments. Er machte auf das Wachstumspotenzial des Startups sowie die finanzielle Rendite - die fraglos eine wichtige Rolle in der Risikobetrachtung eines Investors spielen - aufmerksam, vor allem aber auf die emotionale Rendite. Diese habe insbesondere bei nachhaltigen Investments eine hohe Bedeutung.
Der stetige Austausch mit Gründer*innen, die ähnliche Wert- und Denkvorstellungen teilen, besitze eine ganz andere Qualität als der bloße Rückfluss des eingesetzten Kapitals. Eine kleine Anekdote über ein gemeinsames Bäume-Pflanzen mit OstMost in Berlin - ein Start-up, in das der Direktinvestor Matthias Helfrich investierte - verbildlichte diese Emotionalität. Natürlich stehe aber auch der wirtschaftliche Erfolg eines Start-ups nach wie vor im Vordergrund, um auch spürbar eine Veränderung zu mehr Nachhaltigkeit bewirken zu können.
Fabian Fauth - Unternehmer, Impact Investor und Head of Impact Track beim Heimathafen Wiesbaden - griff in seiner Präsentation die Möglichkeit zur Veränderung auf: kurz gesagt den „Impact“, den ein nachhaltiges Investment hat und erreichen kann. Dabei benötige es finanzstarke Investoren und klar definierte Zielsetzungen. So können beispielsweise die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele oder auch Netzwerke der Bundesinitiative „impact investing“ als Wegweiser dienen.
Voraussetzung sei es, dass gezielt - auf ein beabsichtigtes Ergebnis hin - gewirtschaftet wird. Der Dienstleister „capacura“ ermögliche ein solches Intendieren. Die Möglichkeit, ein Portfolio aus verschiedensten nachhaltigen Start-ups zu erstellen, bringe zwei essenzielle Vorteile mit sich. Der Investor streut sein Risiko und kann auch mit kleineren Beträgen investieren, betonte Fabian Fauth. Das wiederum locke mehr Investoren an, sodass der Impact der nachhaltigen Start-ups stetig zunehme.
Als erfolgreiches Beispiel nannte er die everwave GmbH, die anfänglich mit Hilfe von Spendengeldern Plastikmüll aus Flüssen entfernte und nun ein Geschäftsmodell daraus entwickeln konnte.
Beim anschließenden Lunch mit vegetarischem Essen aus der Region vernetzten sich die Teilnehmenden und führten interessante Diskussionen rund um das Thema der nachhaltigen Finanzierung.