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Unterschlupf für Winterschläfer

Untere Naturschutzbehörde gibt Ratschläge zu Igeln

KREIS GROSS-GERAU – Sie besitzen ein putziges Gesicht, schwarze Knopfaugen und ein Stachelkleid: Igel sind in heimischen Gärten gerngesehene Gäste. Die Tiere suchen sich jetzt im Herbst ihre Winterquartiere, um dort ihren Winterschlaf abzuhalten. Igel verschlafen die kalte Jahreszeit bis in den März oder April hinein.

Wer Igeln etwas Gutes tun möchte, kann den Tieren jetzt im eigenen Garten einen Unterschlupf anbieten. Dafür sind Laubhaufen mit Reisig oder lose aufgeschichtete Holzstapel in einer wettergeschützten Ecke gut geeignet. Ideal ist ein schattiger Ort, damit die Igel im Frühling, wenn die Sonne den Haufen aufwärmt, nicht zu früh aus dem Winterschlaf aufwachen. Auch können den Tieren selbstgebaute oder käuflich erworbene Igelhäuser angeboten werden. Bei diesen kann es jedoch passieren, dass sie im ersten Jahr aufgrund des unnatürlichen Geruchs noch nicht angenommen werden. Sie sollten dann einfach im Garten stehengelassen werden, damit sie im zweiten Jahr als Rückzugsort zur Verfügung stehen.

Es kann passieren, dass Igel in milden Wintern den Winterschlaf unterbrechen und dann herumlaufen. Das ist noch kein Anzeichen dafür, dass es den Tieren schlecht geht und sie Hilfe benötigen. Normalerweise ziehen sich in ihr Quartier zurück, sobald die Temperaturen wieder sinken. Der Igel ist ein Wildtier und sollte nach Möglichkeit in der Natur verbleiben. Nur kranke und verletzte Tiere sollten in Obhut genommen werden. Einen hilfsbedürftigen Igel erkannt man beispielsweise daran, dass er ein schlechtes Stachelkleid besitzt, taumelt, auf der Seite liegt oder eingefallene Augen aufweist.

Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, geschützte Arten wie den Igel aus der Natur zu entnehmen. Es ist jedoch erlaubt, kranke und verletzte Tiere sowie verwaiste Jungtiere zeitweilig zur Pflege aufzunehmen. Den Igeln sollte keine Milch, sondern Wasser als Flüssigkeit angeboten werden. Als Nahrung eignet sich unter anderem feuchtes Katzenfutter, hartgekochte Eier und ungesalzenes, gekochtes oder angebratenes Fleisch. Nicht geeignet sind hingegen Nüsse, Obst, Gemüse oder gewürzte Speisen. Diese Nahrungsmittel kann der Magen-Darm-Trakt des Igels nicht oder kaum verdauen.

Sobald das gehegte Tiere gesund ist, ist es wieder in die Natur zu entlassen. Dabei sollte es an der ursprünglichen Fundstelle ausgesetzt werden. Ausnahmen bilden hierbei aber stark befahrene Straßen oder mitten im Wald, wenn aufgrund eines fehlenden Aufwuchses dem Tier keine Deckung zur Verfügung steht. Fachliche Hilfe zum Thema können neben den zuständigen Behörden auch Wildtierstationen und Wildtierpflegestellen geben.