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Vertragsunterzeichnung FotoBei der Vertragsunterzeichnung am Dienstag (von links): Erster Kreisbeigeordneter Adil Oyan, Matthias Roth von pro familia, Judith Kolbe vom Büro für Frauen und Chancengleichheit sowie Landrat Thomas Will. Foto: Kreisverwaltung

Gegen Zwangsheirat und Ehrverbrechen

Neues Beratungsangebot - Kreis und pro familia unterzeichnen Vertrag

KREIS GROSS-GERAU – Den Vertrag zur Einführung eines neuen Beratungsangebots im Kreis unterzeichneten am Dienstag, 1. Oktober, Matthias Roth, Leiter der pro familia-Beratungsstelle im Kreis Groß-Gerau, Landrat Thomas Will und Erster Kreisbeigeordneter Adil Oyan. Dieses Angebot konzentriert sich auf die Themen Ehrverbrechen und Zwangsheirat und soll eine Lücke in der Präventionsarbeit schließen.

Bereits im Jahr 2022 analysierte das Büro für Frauen und Chancengleichheit die bestehenden Präventionsangebote im Kreis. Diese Untersuchung offenbarte, dass es bisher keine spezifischen Hilfsangebote für Betroffene von Ehrverbrechen und Zwangsheirat gibt. „Es ist ein großer Erfolg, dass wir diese Lücke nun endlich schließen können“, erklärte Adil Oyan. „Mit diesem neuen Beratungsangebot stärken und schützen wir Menschen in schwierigen Lebenslagen.“

Matthias Roth ergänzte: „Wir haben bereits in diesem Jahr die ersten Schritte zur Etablierung des Angebots unternommen und uns dem 2RegionenNetzwerk angeschlossen, um eine noch bessere Vernetzung und Expertise in der Beratung im künftigen Angebot sicherzustellen.“ Das Netzwerk, das in zwei Regionen tätig ist, bündelt Fachwissen und Ressourcen, um gezielt gegen Zwangsheirat und Ehrverbrechen zu handeln.

Judith Kolbe, Leiterin des Büros für Frauen und Chancengleichheit (BFC) des Kreises Groß-Gerau, zeigte sich ebenfalls hocherfreut über die Vertragsschließung: „Wir arbeiten seit Jahren erfolgreich mit der pro familia zusammen und sind uns sicher, dass diese Kooperation auch in diesem sensiblen Themenbereich Früchte tragen wird. Durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit können wir Menschen, die von Ehrverbrechen und Zwangsheirat betroffen sind, künftig umfassende und kompetente Unterstützung bieten.“

Das neue Beratungsangebot umfasst sowohl präventive Maßnahmen als auch konkrete Hilfsangebote für Betroffene und deren Angehörige. Es ist ein wichtiger Schritt, um die Beratungslandschaft im Kreis zu erweitern und Menschen in Notlagen zu unterstützen. Die Zusammenarbeit zwischen Kreis, pro familia und dem Büro für Frauen und Chancengleichheit soll weiter intensiviert werden, um langfristig noch mehr Menschen zu erreichen und nachhaltig Hilfe zu leisten.

Kontakt BFC: Judith Kolbe, 06152 989332, bfc@kreisgg.de

Kontakt pro familia: Matthias Roth, 01520 6376773, matthias.roth@profamilia.de