Erteilung u. Verlängerung einer Aufenthaltskarte Familienangehörige von EU/EWR-Bürgern

Ersterteilung und Verlängerung Aufenthaltskarte Familienangehörige von EU/EWR-Bürgern

Aufenthaltskarte für Familienangehörige von EU/EWR-Bürgern

Drittstaatsangehörigen Familienangehörigen eines freizügigkeitsberechtigten EU/EWR-Bürgers wird eine Aufenthaltskarte nach dem Freizügigkeitsgesetz ausgestellt, sofern sie mit der Bezugsperson eine familiäre Lebensgemeinschaft führen.

Hinweis: Familienangehörige von Deutschen bekommen keine Aufenthaltskarte nach dem Freizügigkeitsgesetz. Diese können eine Aufenthaltserlaubnis nach dem Aufenthaltsgesetz erhalten, wenn sie selbst kein EU- oder EWR-Bürger sind.

Als Familienangehörige nach dem Freizügigkeitsgesetz gelten Ehepartner, gleichgeschlechtlich eingetragene Lebenspartner, ledige (Stief-)Kinder oder Elternteile. Andere Personen können unter Umständen eine Aufenthaltskarte für nahestehende Personen erhalten.

Um eine Aufenthaltskarte zu erhalten, müssen Sie bei der Ausländerbehörde die erforderlichen Angaben machen. Die erforderlichen Angaben beinhalten unter anderem den Nachweis über die familiäre Beziehung, den Nachweis der eigenen Identität mittels gültigem Reisepass/Passersatz und der Nachweis über den Aufenthalt des Unionsbürgers in Form seiner Meldebescheinigung.

Die Ausländerbehörde prüft sodann, ob der EU/EWR-Bürger von seinem Freizügigkeitsrecht Gebrauch macht. Hierfür sind entsprechende Nachweise einzureichen. Eine Liste der erforderlichen Unterlagen erhalten Sie am Ende dieser Seite.

Gemeinschaftsrechtlich freizügigkeitsberechtigt sind nach Paragraph 2 Absatz 2 des Freizügigkeitsgesetzes/EU:

– Arbeitnehmer sowie Unionsbürger, die sich – für eine gewisse Zeit - zur Arbeitssuche oder zur Berufsausbildung aufhalten wollen,

– Selbstständige sowie Erbringer von Dienstleistungen,

– nicht erwerbstätige Unionsbürger, sofern sie über ausreichende Existenzmittel und Krankenversicherungsschutz verfügen,

– Unionsbürger, die nach fünf Jahren rechtmäßigem Aufenthalt ein Daueraufenthaltsrecht erworben haben,

– sowie die Familienangehörigen dieser Unionsbürger, wenn sie den Unionsbürger begleiten oder ihm nachziehen.

Dieses Anliegen bezieht sich auf die Erstausstellung und Verlängerung der Aufenthaltskarten von Personen, die noch nicht seit fünf Jahren im Besitz einer Aufenthaltskarte sind.

Einreise/Visum
Die Einreise muss mit einem entsprechenden Visum erfolgen, welches Sie bei der zuständigen deutschen Botschaft in Ihrem Heimatland beantragen müssen.

Ausnahmen eines Visums: Staatsangehörige von Andorra, Australien, Brasilien, El Salvador, Honduras, Israel, Japan, Kanada, Monaco, der Republik Korea, Neuseeland, San Marino, dem Vereinigten Königreich oder den USA können auch ohne Visum nach Deutschland einreisen und die Aufenthaltserlaubnis aus dem Inland beantragen.

Vorgehen nach der Einreise
Im ersten Schritt müssen Sie Ihren Wohnsitz im Kreis Groß-Gerau anmelden.

Anschließend müssen Sie innerhalb der Gültigkeit Ihres Visums bzw. innerhalb von 90 Tagen (bei Befreiung von der Visapflicht) die erforderlichen Angaben bei der Ausländerbehörde Ihres Wohnsitzes machen. Diese Angaben können Sie auf dieser Seite am Ende der Informationen machen. Bitte lesen Sie sich vorher alle Informationen zu den Unterlagen, die Sie vorher vorbereiten müssen, genauestens durch.

Erwerbstätigkeit und Dauer der Aufenthaltskarte
Die Aufenthaltskarte für Familienangehörige von EU/EWR-Bürgern berechtigt uneingeschränkt zur Erwerbstätigkeit. Sie wird in der Regel für fünf Jahre ausgestellt.

Ausländische Urkunden
Ausländische Urkunden, die nicht durch einen EU-Mitgliedstaat ausgestellt wurden, müssen mit einer Legalisation oder einer Haager Apostille versehen sein. Diese bestätigen die Echtheit der Urkunde.

Die Legalisation wird durch die deutsche Auslandsvertretung im Herkunftsland der Urkunde ausgestellt.

Bei bestimmten Staaten ist es ausreichend, wenn die Urkunde mit einer Haager Apostille versehen ist. Diese wird durch eine Behörde des ausstellenden Staates ausgestellt.

In einigen Staaten ist die Beantragung einer Legalisation/Apostillen-Verfahren durch den Antragsteller nicht möglich. In diesen Fällen wird die Urkundenüberprüfung durch die Ausländerbehörde im Rahmen der Amtshilfe bei der deutschen Auslandsvertretung angefordert.

Ob im Falle Ihrer Urkunde eine Legalisation oder Haager Apostille notwendig ist, erfahren Sie auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes Internationaler Urkundenverkehr - Auswärtiges Amt (auswaertiges-amt.de) 

Gebühren der Aufenthaltskarte:

Für die erste Ausstellung der Aufenthaltskarte       

37,00 Euro: Ab dem vollendeten 24. Lebensjahr
22,80 Euro: Bis zum vollendeten 24. Lebensjahr

Erforderliche Unterlagen:

> Gültiger Nationalpass

> digitales Passfoto (Fotodienstleister Biometrische Passbilder vom Profi – Digital & Sicher | alfo-passbild.com, Drogeriemarkt dm Passbilder bei dm: Biometrische Fotos in Minuten 📸 | dm)

> Gültiges Visum zur Einreise zum Zweck des Familiennachzugs, sofern erforderlich sowie eine Kopie des Einreisestempels

> Ausweisdokumente des EU/EWR-Bürgers (Nationalpass oder nationale Identitätskarte)

> Arbeitgeberbescheinigung aller Beschäftigungsverhältnisse der EU/EWR-Bezugsperson und von Ihnen (sofern vorhanden) Arbeitgeberbescheinigung für Ausländer

> Die letzten drei Gehaltsabrechnungen der Bezugsperson und von Ihnen (sofern vorhanden)

> Im Fall der Selbständigkeit: Bescheinigung des Steuerberaters über das bereinigte Nettoeinkommen Einkommensbescheinigung_f._Selbstaendige_01.pdf. Sollten Sie keinen Steuerberater haben wird eine durch Sie erstellte betriebswirtschaftliche Auswertung bzw. eine Einnahmen-Überschussrechnung benötigt. Reichen Sie hier ebenfalls Ihren letzten Einkommensteuerbescheid ein.

> Sonstige Einkommensnachweise wie Kindergeld/Kinderzuschlag/Renteneinkünfte/Ersparnisse etc. von der Bezugsperson und von Ihnen (sofern vorhanden)

> Die Sicherung des Lebensunterhaltes schließt auch einen ausreichenden Krankenversicherungsschutz ein. Gesetzlich Krankenversicherte sind ausreichend versichert. Es reicht das Hochladen einer Mitgliedsbescheinigung. Privat Krankenversicherte müssen auf Art und Umfang ihrer Krankenversicherung achten.

> Mietvertrag; für Eigentümer: Vorlage des Grundbuchauszuges und Nachweis über die monatlichen Belastungen durch Zins, Tilgungsraten und Nebenkosten; bei Untervermietung: Untermietvertrag sowie Bestätigung über das Einverständnis des Vermieters

> Kontoauszug über die aktuelle Mietzahlung

> Eheurkunde oder Familienregister mit Legalisation oder Haager Apostille.
Geburtsurkunde(n) bei Kindern sowie ggfls. Scheidungsurteil(e) bei Vorehen

> Ggfls. Nachweis über das alleinige Personensorgerecht oder Einverständniserklärung des im Ausland lebenden gemeinsam sorgeberechtigten Elternteils (+ Kopie des Passes zum Abgleich der Unterschrift)