
Gruppenbild nach der Zertifikatsübergabe. Foto: Kreisverwaltung
Zertifikate zum Abschluss
KREIS GROSS-GERAU – Zehn Absolvent*innen einer Qualifizierung erhielten vor wenigen Tagen ihre Zertifikate in den Räumen der Kreisvolkshochschule (KVHS) in Schloss Dornberg. Die Fortbildung, die in dieser Form bereits zum dritten Mal organisiert wurde, diente dazu, die Ganztagsangebote in Trägerschaft des Kreises pädagogisch bereichern zu können.
In dieser Qualifizierung - 104 Unterrichtseinheiten für Mitarbeitende ohne pädagogischen Abschluss plus Reflexionstreffen mit dem Fachdienst Ganztagsschule - ging es darum, die Teilnehmenden in ihrer Handlungssicherheit und der jeweiligen Rolle zu stärken. Auch gab es viel Gelegenheit zum kollegialen Austausch. „Um eine gute Betreuung zu gewährleisten, haben Sie sich qualitativ weiterentwickelt und Konzepte geschärft“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Adil Oyan zur Begrüßung. Er dankte den Organisator*innen der KVHS und des Fachbereichs Bildung und Schule für Konzeption und Umsetzung der Fortbildungsreihe, dankte den Referent*innen und nicht zuletzt den Teilnehmer*innen „für ihre Motivation und ihr Engagement im Rahmen der Fortbildungsreihe“.
Die Ganztagbetreuung ist Vision und Herausforderung für den Kreis zugleich: Der Rechtsanspruch gilt ab dem kommenden Jahr. Das erfordert den Ausbau der Angebote. Aktuell beschäftigt der Kreis rund 220 Mitarbeitende im Ganztag an den Schulen - fast drei Mal so viele wie 2017/18, Tendenz weiter steigend. Dazu kommen FSJ-Kräfte und Azubis in der PivA-Ausbildung. Es gibt derzeit im Kreis 30 Ganztagsschulen, davon 24 Schulen in Kreis-Trägerschaft. Im Kreisgebiet leben rund 8000 Grundschüler*innen, davon ca. 3400 mit Betreuungsplatz. Der Kreis möchte weitere Angebote in seine Trägerschaft übernehmen. Zudem wird die Präsenz des Kreises an den weiterführenden Schulen wachsen.
Dieses Wachstum zu organisieren, ist eine Herausforderung auf vielen Ebenen der Kreisverwaltung, ob es um Zuzug und Schulbau, Finanzlage oder die Personalsituation geht. Auch wenn angesichts der Rahmenbedingungen vieles schwierig ist bei der Umsetzung des Ganztagsanspruchs: Der Kreis will keine prekäre Beschäftigung. Es wurden Teamleitungsstellen für die Betreuung geschaffen, um die Qualität und pädagogische Betreuung zu sichern sowie den pädagogischen Mitarbeiter*innen und den Fachkräften den Rücken zu stärken, damit sie sich auf ihre pädagogische Arbeit konzentrieren können.
Der Kreis sieht den Ganztag als Chance für Integration und Chancengleichheit: mit mehr Zeit für Förderung, Beziehungsarbeit und Stärkung der Kompetenzen. Ganztag ist eine große Chance, Kindern auf einer anderen Ebene als der Unterrichtsebene zu begegnen, diese zu begleiten und etwaige Spannungen aus dem Schulalltag aufzufangen. Dafür braucht es qualifizierte Mitarbeitende.