Nachhaltigkeit spielt große Rolle
KREIS GROSS-GERAU – Einen Besuch stattete der Erste Kreisbeigeordnete Adil Oyan gemeinsam mit Biebesheims Bürgermeister Marcus Rahner am 22. November dem Chemiewerk Nalco in Biebesheim ab. Die Nalco Deutschland Manufacturing GmbH ist Teil der international agierenden Ecolab Gruppe - eines weltweit führenden Konzerns in den Bereichen Wasseraufbereitung, Hygiene und Infektionsprävention. Ecolab arbeitet für 40 Branchen in 170 Ländern.
Nach der obligatorischen Sicherheitseinweisung, dem sogenannten Safety Moment, empfing Werksleiterin Alexandra Hary die Gäste und führte sie in den Schulungssaal, wo sie eine Unternehmenspräsentation vorführte. Hierbei erhielten die Besucher interessante Einblicke in die Geschichte und Tätigkeitsfelder des Unternehmens, das bereits seit 50 Jahren am Standort Biebesheim produziert. Das Werk ist eines von drei Standorten in Deutschland und beschäftigt rund 130 Mitarbeitende.
In Biebesheim steht vor allem innovative Chemie rund um die Themen Wasser und die nachgelagerte Nahrungsmittelproduktion im Zentrum der Produktionspalette. Als Beispiele nannte Hary Innovationen zur nachhaltigen Wasseraufbereitung, für die Abwasserreinigung in Kläranlagen, für Kühltürme und für die Papierindustrie. Zu Zeiten von Covid waren auch Handdesinfektionsmittel ein stark nachgefragtes Produkt aus Biebesheim.
Im Jahr 2023 hat Ecolab den Kunden geholfen, über 800 Milliarden Liter Wasser einzusparen, was dem Trinkwasserbedarf von fast 782 Millionen Menschen entspricht. „Das Besondere an dem Angebot von Ecolab Nalco ist, dass wir ein Rundumpaket liefern“, erklärte Hary. „Das bedeutet, wir betreuen den Prozess von der Herstellung der Produkte und der Dosiertechnik über die Einführung beim Kunden bis hin zum Betrieb. Unsere digitalen Systeme erkennen selbst kleinste Veränderungen in den Kundenprozessen und der Service mit vielen Außendienstmitarbeitenden ist dann bei Bedarf zur Stelle.“
Nach der Einführung hieß es dann für die Besucher Schutzkleidung anziehen und Smartphones abgeben. Dies sind die Voraussetzungen, um eine Werksbesichtigung bei Nalco zu unternehmen. Die Besichtigungstour, die von Frau Harry und ihrem Kollegen Max Schmidt begleitet wurde, folgte dem Materialfluss. So ging es der Reihe nach von der Etikettierung über die Produktionsanlagen und die Abfüllung bis hin zum Versand.
Besonders beeindruckt zeigten sich die Gäste von dem Abstecher in die werkseigene Kläranlage. Dort erklärte ihnen Werkstudent Luke Schneider, wie die Wasseraufbereitung funktioniert. Der Studierende der Umwelttechnik an der Hochschule RheinMain in Rüsselsheim zeigte große Begeisterung, als er den Gästen präsentierte, wie sich das Rohwasser in Klärschlamm und Reinwasser aufteilt. „Der Klärschlamm wird anschließend in die Pfalz transportiert, wo ein Unternehmen das Abfallprodukt als Zuschlagsstoff in der Poroton-Stein-Produktion einsetzt“, sagte der Student.
Diese innovative Art von Recycling ist nur ein Beispiel, das zeigt, dass das Thema Nachhaltigkeit bei Ecolab Nalco einen hohen Stellenwert besitzt. So erklärte Hary das sogenannte „Milchkannenprinzip“, bei dem, ganz wie früher in der Landwirtschaft, die gelieferten Metallgebinde, sogenannte Portafeeds®, vom Kunden wieder zurückkommen und nach der Reinigung erneut Verwendung finden. „Manche Gebinde sind seit 40 Jahren im Einsatz“, erläuterte Hary stolz.
Nalco ist zudem eines der wenigen Unternehmen im Kreis Groß-Gerau, die aktiv ein Industriegleis nutzen. Dass zudem der Fuhrpark gerade auf Elektromobilität umgestellt und die Installation einer weiteren PV-Anlage geprüft wird, passt hierbei gut ins Bild.
Der Erste Kreisbeigeordnete Oyan zeigt sich sichtlich erfreut, dass Nachhaltigkeitsthemen für das Unternehmen eine große Rolle spielen, und hielt lobend fest, dass sich Nalco bereits seit längerem als aktives Mitglied bei Ökoprofit Südhessen einbringt - einer Initiative zum betrieblichen Umweltmanagement, bei dem der Kreis Groß-Gerau der Projektträger ist.