
Die Reisegruppe Foto: Kreisverwaltung
Junge Leute erleben EU hautnah
KREIS GROSS-GERAU – Auf Einladung des Jugendbildungswerks des Kreises und der Kreisjugendförderung waren in den hessischen Osterferien 17 junge Menschen im Alter von 17 - 26 Jahren unter dem Motto „EU & You“ in Brüssel unterwegs. Schüler*innen, Studierende, Auszubildende und junge Arbeitnehmer*innen nahmen an der spannenden Bildungsreise teil, bei der die Europäische Union und das eigene Lebensglück im Zentrum standen. Brüssel, die Hauptstadt von Belgien und Herz der EU, war hierfür ein perfekter Ort.
Jugendbildungsreferentin Alexandra Zerl und der pädagogische Mitarbeiter Nick Stein hatten dieses neue Angebot konzipiert. Gefördert wurde die von ihnen geleitete Reise durch das Büro für Integration des Kreises Groß-Gerau und vom Europa-Abgeordneten Michael Gahler (MdEP).
„Mehr Wissen über die EU“ und Horizonterweiterung - dies meldeten die Teilnehmenden den Organisatoren zurück und bedankten sich für die „tolle Bildungsreise“ und die „vielen schönen Erfahrungen“, die sie gemacht hatten. Bei dem Besuch des Parlamentariums der EU konnten sie viele Details über Entstehung, Entwicklung und Themen der EU herausfinden. Das Gespräch mit einem Mitarbeitenden des Abgeordnetenbüros von Michael Gahler war für sie das Highlight. Hier erfuhren sie viel über die Abläufe des Parlamentes und konnten selbst Fragen stellen. Der Austausch gab Einblicke in die politische Arbeit eines Abgeordneten, hinterfragte das Thema Lobbyarbeit und zeigte die Schwierigkeiten bei Einigungsprozessen auf. Diese Herausforderungen wurden am Beispiel „EU-Förderung für den Schienenverkehr“ verdeutlicht.
Die Reisegruppe hinterfragte auch, „warum es zwei EU Parlamente in Brüssel und Straßburg gibt und nicht nur eines“. Dies würde eigentlich für die EU eine hohe Kostenersparnis sowie weniger Zeitaufwand für die Abgeordneten bedeuten, so ein Teilnehmer. Antwort der Mitarbeiter: Beide Länder wollten nicht auf ihren „Standort“ verzichten; neben dem ideellen Stellenwert zähle dabei auch die Sorge, finanzielle Einbußen für die Städte hinnehmen zu müssen.
Auch der öffentliche Raum wurde bei der Reise betrachtet - und bei einem StreetArt-Stadtrundgang fotografiert. Anschließend ging die Gruppe der Frage nach, was nötig ist, um Lebensglück im Alltag zu finden und wie sich das in der Kunst im öffentlichen Raum wiederfindet. Dazu wurden die einzelnen Fotografien betrachtet, besprochen und gefragt, ob die EU-Politik diese Themen aufgreift. Neben „Gleichberechtigung“, „Naturschutz“ und „Sicherheit“ wurden u. a. auch „Familie“, „Freunde“ und „Geborgenheit“ als sehr wichtig genannt.
Die Teilnehmenden stellten fest, welche Bedeutung die EU für ihr alltägliches Leben hat und welche Vorteile sie den jungen EU-Bürger*innen bietet. Doch wurde auch angemerkt, dass es „zu wenige junge Abgeordnete im Parlament gibt, die auch die Interessen und Lebenslagen junger Menschen kennen und vertreten“.
Darüber hinaus blieb genügend Zeit, um die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Mit vielen Eindrücken und neuen Freundschaften kehrten die Teilnehmenden zurück.
Über die Arbeit des Jugendbildungswerks des Kreises Groß-Gerau informiert Alexandra Zerl (06152 989-468, E-Mail jbw@kreisgg.de).