Im Einsatz für die Gemeinschaft
KREIS GROSS-GERAU – Es war diesmal nur eine kleine Runde zu Ehrender, aber das tat der Feierlichkeit am vergangenen Freitag bei der Auszeichnung verdienter Bürger*innen keinen Abbruch. Aus den Händen von Landrat Thomas Will erhielt Eberhard Przypadlo aus Kelsterbach den Landesehrenbrief; Nadia Maiss aus Raunheim und Ralf Guthmann aus Raunheim nahmen das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Empfang.
Zu ihren Ehren waren die Bürgermeister der drei Kommunen - Manfred Ockel, David Rendel und der Rüsselsheimer OB Patrick Burghardt - ebenso ins Landratsamt gekommen wie Angehörige der Geehrten und Heinz-Peter Becker vom Kreisausschuss. Für den musikalischen Rahmen sorgte auf bewährte Weise das Trio Tastenstreich - diesmal in der Besetzung Reiner Engelmohr (E-Piano), Stephanie Weimar-Meeßen (Geige) und Daniel Meeßen (Trompete).
In seiner Laudatio würdigte der Landrat die ehrenamtlich vollbrachten Leistungen der drei Ehrengäste. Eberhard Przypadlo ist seit 1993 für die gemeinnützige Baugenossenschaft Kelsterbach eG ehrenamtlich aktiv - davon die gesamte Zeit im Aufsichtsrat und seit 1998 auch als Schriftführer in diesem Gremium. Innerhalb des Aufsichtsrats ist er Mitglied im Wohnungsausschuss, von 1993 bis 2001 war er zusätzlich im Finanzausschuss des Aufsichtsrats aktiv. „In verantwortungsvoller Position also haben Sie das Unternehmen gefördert und die Werte der Genossenschaft in hervorragender Weise repräsentiert, die gut ein Fünftel der Kelsterbacher Bevölkerung mit Wohnungen zu fairen Mieten versorgt“, zitierte Thomas Will aus der Stellungnahme der Baugenossenschaft.
Auch wenn dies für das Erlangen des Landesehrenbriefs keine Rolle spielte, so erwähnte der Landrat zusätzlich das Engagement Eberhard Przypadlos für den Kanu-Club 1924 Kelsterbach. Dort arbeitet er im Bewirtungs- und Festausschuss, hat zahlreiche Touren zum Wildwasserfahren in den Alpen organisiert und ist für die pünktliche Übergabe und individuelle Form von Geburtstagsglückwünschen zuständig.
Nadia Maiss, die das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze erhielt, gehört der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Raunheim seit 24. Januar 2008 an. Die gelernte Zerspanungsmechanikerin kam als Quereinsteigerin zur Feuerwehr. Allerdings hatte sie mit Vater und Bruder aktive Feuerwehrleute und damit Vorbilder in der Familie. „Nadia Maiss hat durch ihren Weg enorm dazu beigetragen, dass das mit der Männerdomäne Feuerwehr immer weniger stimmt: Sie ist mittlerweile Gruppenführerin im Zug 3 der Feuerwehr Raunheim - und zwar mit einer weiteren Frau, als starkes Gruppenführerin-Duo.“ Sie baute zudem die Bambini-Feuerwehr in Raunheim federführend mit auf, war jahrelang Bambinie-Feuerwehrwartin und blieb auch nach ihrem Ausscheiden aus diesem Amt dem Team als Betreuerin erhalten. Dass Ausbildung ihr Ding ist, kommt auch dem Kreis Groß-Gerau zugute: Seit 2011 engagiert sich Nadia Maiss als Ausbilderin beim Atemschutzlehrgang auf Landkreisebene, seit 2023 sogar als stellvertretende Lehrgangsleiterin. Seit 2021 ist sie zudem hauptamtliche Gerätewartin für die Feuerwehr Raunheim.
Das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber erhielt Ralf Guthmann. 1988 bis 1995 war er Mitglied der Jugendfeuerwehr, in der Einsatzabteilung seit 12.10.1995, später stellvertretender Wehrführer und ab 23.2.2016 Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Bauschheim. Zudem ist er seit 13 Jahren auch stellvertretender Vorsitzender des Feuerwehrvereins.
Ralf Guthmann zeichnet sich durch Engagement, Teamgeist, Einsatzbereitschaft 24/7 und extrem großes Fachwissen in allen Bereichen aus: Er hat fast alle für ihn möglichen Lehrgänge in Kassel besucht. Mittlerweile ist er bei der Feuerwehr in Rüsselsheim hauptberuflich Feuerwehrmann. Auch bei ihm gehört Feuerwehr zur Familie - schon der Großvater war bei der Bauschheimer Feuerwehr und der Vater ist heute noch Mitglied der Ehren- und Altersabteilung.
Allen dreien bescheinigte der Landrat, mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz für die Gemeinschaft zu einer besseren und menschlicheren Welt beizutragen: „Wenn Not am Mann ist, waren und sind Sie da.“ Solidarität und positive Veränderungen beginnen immer im Kleinen, auf kommunaler Ebene, betonte Thomas Will: dort, wo man selbst Verantwortung übernehmen und etwas bewegen kann. Dafür, dass die Geehrten ihre Zeit für das Ehrenamt und eine funktionierende Gesellschaft einbringen, dankte der Landrat ihnen ganz besonders.