
Rudi Jaworr aus Walldorf (links) freute sich über den Besuch von Landrat Thomas Will anlässlich seines 100. Geburtstags. Foto: Kreisverwaltung
Großes Fest zum Hundertjährigen
KREIS GROSS-GERAU – Ein munterer grauhaariger Herr begrüßt am Mittwochvormittag den „hohen Besuch“ in seinem Haus in Walldorf: Rudi Jaworr, am 8. Januar 2025 genau 100 Jahre alt, freut sich, dass er anlässlich seines besonderen runden Geburtstags Landrat Thomas Will kennenlernt. Er zeigt dem Gast gleich nach dessen herzlicher Gratulation die Zimmer, in denen an diesem Tag mit Verwandten, Freunden und Nachbarn gefeiert werden soll.
Festlich gedeckt waren dort die Tische, 20 bis 25 Gäste wurden am Geburtstag selbst erwartet, unter ihnen war auch Mörfelden-Walldorfs Bürgermeister Thomas Winkler. „Und am Samstag geht es mit der Familie, auch denen aus Niedersachsen, zum Feiern im Lokal S` Wirtshaus“, erzählten Rudi Jaworr senior, sein Sohn Rudi und seine Töchter Beate und Ute, die sich um die nach und nach eintrudelnden Gäste kümmerten.
Auch zwei der sechs Enkel halfen mit und einer der fünf Urenkel war ebenfalls dabei. Der Jubilar freute sich sichtlich über das Leben, das anlässlich seines Geburtstags in der Wohnung herrschte: Immer neue Gratulanten trafen ein, es gab reichlich Gesprächsstoff, von Opel übers Radfahren bis zum Hausbau.
Ursprünglich aus der Nähe von Göttingen stammend, kam Rudi Jaworr in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts zum Arbeiten bei Opel nach Hessen. Im Kreis Groß-Gerau lernte er dann auch seine Frau kennen, die vor drei Jahren verstarb. Deren Vater gehörte das Haus, in dem Teile der Familie heute noch immer wohnen. Aufs rückwärtige Grundstück wurde in den Siebzigerjahren ein weiteres Wohnhaus von und für Jaworrs gebaut. Der Jubilar, der bei Opel bis zur Rente Personalsachbearbeiter war, hatte an diesem Hausbau genauso wie an vielen weiteren (Um-)Bauten auf dem Areal einen großen Anteil. „Ich habe es außen komplett selbst verputzt und auch innen einen Großteil“, erzählte er dem Landrat voller Stolz. Auch ihre Kinder unterstützten Rudi Jaworr und seine Frau natürlich beim Hausbau.
Sein praktisches Wissen über handwerkliche und auch landwirtschaftliche Tätigkeit brachte der agile Jubilar von seinen Großeltern in Niedersachsen mit. Bei ihnen wuchs er auf, sie betrieben Landwirtschaft. „Er hat noch im Alter von 98 im Haus und Garten gewerkelt. Zu seinem 99. Geburtstag wünschte er sich eine Kettensäge“, erzählten seine Nachkommen lachend. Und er hat die Akku-Kettensäge selbstverständlich bekommen.