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Forum Schulentwicklungsplanung

Kreis Groß-Gerau fördert Beteiligungsprozess

KREIS GROSS-GERAU – Zum „Forum Schulentwicklungsplanung“ hatte der Kreis Groß-Gerau vor wenigen Tagen eingeladen. Anlass dafür war, dass der Schulentwicklungsplan (SEP) für die nächsten fünf Jahre fortgeschrieben werden muss. Der nächste soll für die Jahre 2025-2030 gelten. In diesen Plänen werden gegenwärtiger und künftiger Schulbedarf sowie die Schulstandorte ausgewiesen. Für den jeweiligen Schulort ist anzugeben, welche Bildungsangebote dort vorhanden sind und für welche Einzugsbereiche sie gelten sollen. Beschrieben werden sowohl die langfristigen Ziele als auch Maßnahmen zur Umsetzung.

Die Arbeit an der SEP-Fortschreibung ist in diesem Jahr mit einem Beteiligungsprozess verbunden. Darum kamen im Georg-Büchner-Saal des Landratsamts nun Schulleitungen, Vertreter*innen des Staatlichen Schulamts, des Kreiselternbeirats, der Schulkommission sowie des Bildungsausschusses des Kreistags zusammen.

Sie hörten zu Beginn eine ausführliche bildungspolitische Rede von Landrat Thomas Will, der die zentrale Bedeutung von Bildung beschrieb. Darum könne und dürfe es nicht sein, dass die kommunale Ebene von Bund und Land keine ausreichenden Finanzmittel dafür erhält. Auch warb der Landrat für gleiche Bildungschancen für alle jungen Menschen. Er sprach sich zudem gegen kleinteilige Planungen aus, die an Schulbezirksgrenzen haltmachen; im Kreis Groß-Gerau gibt es drei Schulträger (Kreis, Stadt Rüsselsheim am Main und Stadt Kelsterbach). Der SEP ist mit benachbarten Schulträgern und mit anderen Fachrichtungen, insbesondere der Jugendhilfeplanung, abzustimmen.

Weitere Themen des Landrats waren: die Herausforderungen im Schulbau angesichts steigender Schülerzahlen und Baukosten, weshalb der Kreis seine Schulbauinitiative aufgelegt hat; Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für die Jahrgänge 1 bis 4 ab dem kommenden Jahr; Digitalisierung in der Schule; Weiterentwicklung der Inklusion; dauerhaftes Etablieren des guten und gleichwertigen Bildungsangebots in allen drei Regionen (Nord, Mitte und Süd) des Schulträgers.

Nach der einführenden Rede ging es weiter mit einem Rückblick auf Fortschreibung und Teilfortschreibungen des SEP zwischen 2020 und 2025. Vieles wurde bereits geleistet, berichtete Sven Tolksdorf vom Fachbereich Bildung und Schule: z.B. die Teilfortschreibung zur Organisationsänderung der MPS Trebur in eine Kooperative Gesamtschule; die Errichtung der Förderschule Trebur; Ausbau und Sanierung vieler Grundschulen.

Auch zur Umsetzung des Digitalpakts und den Ausbau der Ganztagsschule nannte er Daten. So sind alle Schulen des Kreises mit WLAN ausgestattet, es gibt 1330 digitale Tafeln und rund 5000 Tablet-PCs an den Schulen. Der IT-Support direkt in den Schulen wurde ausgebaut. Zahlen zum Ganztag: Im laufenden Schuljahr sind insgesamt 3973 Betreuungsplätze im Ganztag vorhanden, davon 3173 vom Kreis, was einer Steigerung im Vergleich zum vergangenen Schuljahr um 257 Plätze (7 Prozent) entspricht. Die Bedarfsdeckung liegt aktuell bei 46,45 Prozent.

Weiter ging es mit dem Ausblick auf die Planungen für den SEP 2025-2030. Die Arbeit an den genannten Handlungsfeldern wird nun fortgeführt, als da sind: Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Ganztagsschule, Inklusion, Digitalisierung und die bedarfsgerechte Schullandschaft innerhalb des gesamten Schulträgerbezirks.

In der Pause und am Ende der Veranstaltung kam es unter den rund 50 Gästen zu einem angeregten Austausch über das Gehörte. Die nähere Betrachtung der Handlungsfelder wird fortgesetzt: Drei weitere Foren zum SEP, u.a. zu Inklusion und zur Digitalen Schule, sind für dieses Frühjahr geplant.