
Am Ende seines Betriebsbesuchs konnte sich Landrat Thomas Will (links) noch kurz im Lager der Kreuter Eventtechnik umsehen. Neben ihm auf dem Foto (von links) Mareen Stahl, Hans-Peter Imhof, Michèle Kreuter, Frédérich Kreuter und Jochen Engel. Foto: Kreisverwaltung
Die Menschen hinterm Lautsprecher
KREIS GROSS-GERAU – Die Firma Kreuter Eventtechnik GmbH in Astheim war jüngste Station der Betriebsbesuche, die Landrat Thomas Will regelmäßig im Kreisgebiet macht. „Dabei trete ich in Kontakt mit allen Branchen und Unternehmen, querbeet, ob groß oder klein. Ich will mehr über sie erfahren: Was tun sie, wo kann der Kreis gegebenenfalls unterstützen? Gibt es irgendwelche Hemmschuhe?“, sagte der Landrat zu Beginn der Gesprächsrunde. Daran teil nahmen die Geschwister Frédéric und Michèle Kreuter, die die Geschäftsführung innehaben, sowie Hans-Peter Imhof und Mareen Stahl von der Wirtschaftsförderung des Kreises und der Treburer Bürgermeister Jochen Engel.
Die Betriebswirtin Michèle Kreuter, in der Firma vor allem für Marketing und Eventmanagement zuständig, gab einen kurzen Abriss über die Geschichte des jungen Unternehmens, das im vergangenen Jahr beim Hessischen Gründerpreis in der Kategorie „Zukunftsfähige Nachfolge“ siegte. „Wir sind schon zweimal nachgefolgt“, berichtete sie. Der Veranstaltungstechniker Frédéric Kreuter hatte 2016 seine Ausbildung abgeschlossen und wusste, dass er sich danach selbständig machen wollte. In den ersten Jahren arbeitete er mit einem Paar aus Rüsselsheim zusammen. In diese Zeit fällt auch der Bau des Unternehmenssitzes in Trebur-Astheim, wo der Betrieb 2019 einzog. 2020 übernahm Kreuter Eventtechnik dann den anderen Betrieb. Und 2023 folgte die Übernahme von Wave, dem Ausbildungsbetrieb Frédéric Kreuters: „Der Inhaber hatte mich wegen der Nachfolge angesprochen.“ Seitdem gibt es unter dem Dach KE Group zwei GmbHs.
Großes Anliegen ist den beiden Geschäftsführern, dass sie nach Corona die Veranstaltungswirtschaft wieder publik machen - „und zwar ohne den negativen Touch und die Zweifel, ob die Branche krisensicher ist“, sagte Michèle Kreuter dem Landrat. „Wir haben leider ein Imageproblem.“ Dagegen wollen sie Qualität und Kundenzufriedenheit setzen. Ob Treburer Kultursommer oder Fastnacht in Mainz, Privatfeier oder Firmenevent, Betriebsversammlung, Trebur Open Air oder Kerb in Bischofsheim: Überall sorgt das Unternehmen für guten Ton, gutes Licht, die passende Bühne. Vier mobile Bühnen sind bereits im Bestand, zwei weitere sollen hinzukommen. Auf Wunsch wird auch zum Veranstaltungskonzept beraten, doch dies ist nicht der Schwerpunkt der Arbeit.
Bei Volk im Schloss, dem vom Kreis Groß-Gerau veranstalteten Festival für alle, wird Kreuter Eventtechnik 2025 erstmals dabei sein. Ein bedeutendes Standbein für den Astheimer Betrieb ist der Einsatz an den Heimspieltagen des Fußballbundesligisten Mainz 05. Hinter dem Funktionieren von Stadiondurchsagen, Anzeigentafel, LED-Wänden steckt die Wave-AV Veranstaltungstechnik GmbH. Auch den VIP-Bereich im Stadion betreut sie.
„Rund 550 Veranstaltungen im Jahr unterstützen wir als Technikdienstleister - von ganz klein bis ganz groß“, so Frédéric Kreuter. 32 Menschen arbeiten derzeit bei Kreuter Eventtechnik, darunter zwei fest angestellte Meister für Veranstaltungstechnik. Sieben junge Leute werden dort zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik ausgebildet, eine Frau absolviert ihr duales Studium. Auch Schülerpraktika bietet die Firma an - um frühzeitig auf die Möglichkeiten aufmerksam zu machen, die die Branche bietet. Dabei hilft die Kooperation mit dem Kant-Gymnasium in Rüsselsheim. Auch Fortbildungen zum Meister oder Projektleiter sind möglich.
„Was wir machen, ist sehr vielseitig“, wirbt Michèle Kreuter für die Veranstaltungsbranche. „Da werden nicht nur Kabel aus- und wieder aufgerollt!“ Oft entstehen sehr persönliche Kundenbindungen. Wer zufrieden ist, bucht beim nächsten Event wieder die bewährten Kräfte. Es spreche sich herum, welcher Dienstleister gute Arbeit zu fairen Preisen mache. „Wir haben 60 bis 70 Prozent wiederkehrende Veranstaltungen“, sagt Frédéric Kreuter. „Es kommt eben auf den Menschen an, der hinter dem Lautsprecher sitzt.“