„150 Jahre Kriminalisierung sind genug! Schwangerschaftsabbruch – Recht statt Verurteilung“
150 Jahre Kriminalisierung sind genug!










Das Büro für Frauen und Chancengleichheit beteiligt sich an der Aktion der profamilia „150 Jahre Kriminalisierung sind genug! – Schwangerschaftsabbruch. Recht statt Verurteilung“.
In Deutschland erhalten Menschen nur schwer Informationen zu Ärzt*innen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen.
Zudem gibt es in Deutschland keine flächendeckende Versorgung von Ärzt*innen, die einen Schwangerschaftsabbruch durchführen, sodass betroffene Menschen nicht selten weite Strecken zurücklegen müssen.
Nicht wenige Frauen verzweifeln angesichts dieser Tatsachen, wenn sie ungeplant schwanger sind und trauen sich aus Angst vor Verurteilung nicht, über einen Schwangerschaftsabbruch zu sprechen.
Eine Studie der BZgA von 2016 zeig auf, dass in Deutschland etwa ein Drittel der Schwangerschaften nicht beabsichtigt waren, davon waren fast 18% der Schwangerschaften explizit ungewollt.
Nur knapp weniger als die Hälfte dieser Schwangerschaften endeten n einem Schwangerschaftsabbruch.
profamilia und das Büro für Frauen und Chancengleichheit wollen mit der Sprühkreideaktion am 14.07.2021 auf folgende Forderungen aufmerksam machen:
Wir fordern die Streichung des §218 StGB, die freiwillige Nutzung von Beratungsangeboten sowie einen ungehinderten zugang zu medizinischen Leistungen des Schwangerschaftsabbruchs als gesundheitliche Grundversorgung.
Kleiderbügelaktion zum Safe Abortion Day am 28.09.2021
Die Kreisverwaltung Groß-Gerau beteiligt sich an der Kleiderbügelaktion der pro familia zum Safe Abortion Day im Rahmen des bundesweiten Aktionsjahres „150 Jahre Kriminalisierung sind genug“ https://www.profamilia.de/ueber-pro-familia/aktuelles/150-jahre-218-stgb.
Vor der Kreisverwaltung werden Drahtkleiderbügel mit Informationen zum §218 StGB und zur derzeitigen Versorgungssituation in Deutschland ausgestellt.
Mit der Kleiderbügelaktion soll ein Zeichen gesetzt werden, dass Menschen, die ungewollt schwanger sind , einen legalen und sicheren Zugang zum Schwangerschaftsabbruch und eine sichere Gesundheitsversorgung benötigen. Die Kleiderbügel dienen als symbolisches Statement: Mit solchen Drahtkleiderbügeln haben Frauen früher abgetrieben – viele sind daran gestorben. Heute hat jede 5. Frau in Deutschland eine Schwangerschaft abgebrochen. Es gibt zwar sichere Methoden, aber es ist grundsätzlich immer noch eine Straftat. 150 Jahre §218 im Strafgesetzbuch sind genug! Damals wie heute gefährdet die Kriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs die Gesundheit von ungewollt Schwangeren in Deutschland. Die aktuelle Situation steht einer angemessenen Gesundheitsversorgung im Wege und verhindert die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Selbstbestimmung gebärfähiger Menschen. Unter anderem aufgrund der strafrechtlichen Regelung gibt es in vielen Regionen Deutschlands erhebliche Versorgungslücken. Durch die strafrechtliche Einordnung wird die Professionalisierung der medizinischen Aus- und Weiterbildung zum Schwangerschaftsabbruch erschwert und Ärzt*innen werden unter Druck gesetzt. Zudem wird so die Kostenübernahme durch die Krankenkassen verhindert.
Auf internationaler Ebene wird seit Jahren gefordert, dass reproduktive Gesundheit und reproduktive Rechte respektiert und verwirklicht werden.
Statements der profamilia Hessen zum bundesweiten Aktionstag
Videoclip der pro familia Hessen
Schwangerschaftsabbruch in Deutschland - 150 Jahre sind genug!
Kontakt
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