1. Juli - Tag gegen antimuslimischen Rassismus

Veranstaltungshinweis:

Am 1. Juli 2009 wurde Marwa El-Sherbini während einer Verhandlung im Dresdner Landgericht aus rassistischen Motiven ermordet. Seitdem haben NGOs den 1. Juli zum internationalen Tag gegen antimuslimischen Rassismus erklärt. Bis heute zieht sich Antimuslimischer Rassismus bis weit in die Mitte der deutschen Gesellschaft. Über die Hälfte der Bevölkerung (52 Prozent) empfindet „den Islam“ als bedrohlich – mehr als 40 Prozent hätten etwas dagegen, wenn ein Muslim oder eine Muslimin in die Familie einheiraten würde.

Zum Video: Ich bin MARWA! | Creators for Change

Rassistische Beleidigungen, Schmierereien an Moscheen, Brandanschläge, tätliche Übergriffe auf Muslim*innen ereignen sich wieder und wieder in Deutschland. Islam- und Muslimfeindlichkeit zeigt sich zunehmend in gewalttätigen und tödlichen Übergriffen und ist eine große Bedrohung für unsere demokratische und von Vielfalt geprägte Gesellschaft.

Das Netzwerk gegen Rechtsextremismus und Rassismus nutzt den Tag gegen antimuslimischen Rassismus dafür, das Bewusstsein für das Thema zu schärfen und sich mit Betroffenen zu solidarisieren.

Wir laden Sie recht herzlich zur Lesung mit dem Autoren Ozan Zakariya Keskinkilic zu seinem Buch "Muslimaniac - Die Karriere eines Feindbildes" am Mittwoch, dem 29. Juni 2022 in den Saal des Kulturcafés in Groß-Gerau ein.

In seinem Buch erzählt Keskinkilic brillant und bissig von einer konsequenten Verfremdung und bahnt einen Weg der Annährung.: WEr denkt, aus "Ausländern" könnten je "richtige Deutsche" werden, irrt sich gewaltig. Es reicht nie, ist die Erfahrung hier lebender Muslime. Egal, ob man in Deutschland geboren wurde und sich überhaupt in jeder Hinsicht integriert: Muslim bleibt immer Muslim - fremd, gefährlich, rückständig. Und als Muslimin ist man entweder unterdürcktes Opfer oder erotische Projektionsfläche. Diese Zuschreibungen sind weit älter als die gegenwärtigen angeblich islamkritischen Debatten. Als Orientalika bezeichnet der Autor solche Gegenstände, Symbole und Sprachspuren, in denen die hartnäckigen Klischees von Orient und Okzident sich spiegeln. Indem er sie mit aktuellen Entwicklungen und eigenen Erfahrungen verküpft, seziert er die Fixierung auf "den Islam" als zentrales Feindbild der Gesellschaft.

"Muslimaniac" nennt Keskinkilic diese Erfindung der Muslime als Problem: ein schillernder Begriff, in dem sich gesellschaftliche Konstruktion und Besessenheit mit dem leidenschaftlichen, ironischen Geist des Ausbruchs aus den Stereotypen mischen. Und erst, wenn diese Umkehr gelingt, öffnet sich eine gemeinsame Zukunft.

Aufgrund begrenzer Plätze wird um Anmeldung unter 06152 989-772 oder per Mail an netzwerk-demokratie@kreisgg.de gebeten.

Weitere Informationen können Sie dem Einladungs-Flyer entnehmen.

 

Mit dem Hashtag #KeinPlatzfürHass startet die bundesweite Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus vom 24. Juni bis 01. Juli 2020.

Rassistische Beleidigungen, Schmierereien an Moscheen, Brandanschläge, tätliche Übergriffe auf Muslim*innen ereignen sich wieder und wieder in Deutschland. Islam- und Muslimfeindlichkeit zeigt sich zunehmend in gewalttätigen und tödlichen Übergriffen und ist eine große Bedrohung für unsere demokratische und von Vielfalt geprägte Gesellschaft. Das Netzwerk gegen Rechtsextremismus und Rassismus nutzt den Tag gegen antimuslimischen Rassismus dafür, das Bewusstsein für das Thema zu schärfen und sich mit Betroffenen zu solidarisieren.

Die „Allianz gegen Hass“, ein Projekt von der CLAIM-Allianz, organisiert am Tag gegen antimuslimischen Rassismus Aktionen, an denen sich das Netzwerk gegen Rechtsextremismus und Rassismus im Landkreis Groß-Gerau anschließt. Zum einen soll darauf aufmerksam gemacht werden, welche gewaltvollen Formen antimuslimischer Rassismus im Alltag hat. Zum anderen werden Menschen dazu aufgerufen die Aktionen zu unterstützen, ihre Erfahrungen öffentlich zur Sprache zu bringen und sich mit Betroffenen zu solidarisieren.

Die Fachstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus des Kreises hat in Kooperation mit der Allianz gegen Hass Plakate erstellt und wird diese in der Aktionswoche auf Facebook, Instagram und Twitter der Öffentlichkeit zugänglich machen. Kreisweit unterstützen Netzwerkpartner*innen die Aktionswoche gegen antimuslimischen Rassismus, in dem sie die Plakate in ihren jeweiligen Orten und Institutionen aufhängen und die Online-Aktion reposten.

Hier erfahren Sie mehr über das Thema antimuslimischer Rassismus, den Tag gegen antimuslimischen Rassismus am 1. Juli und wie Sie sich einmischen und die Aktionen gegen antimuslimischen Rassismus unterstützen können.

Mischen auch Sie sich ein und setzen ein Zeichen gegen Hass und antimuslimischen Rassismus!

Allianz gegen Hass - Werde Teil der Bewegung!

Die "Allianz gegen Hass" ist ein Projekt von CLAIM und die Plattform für den 1. Juli - Tag gegen antimuslimischen Rassismus.

Vom 24. Juni bis 1. Juli ruft die Allianz gegen Hass bundesweit zu Aktionen gegen Hass und antimuslimischen Rassismus auf.

Auf der Webseitewww.allianzgegenhass.de werden drei Möglichkeiten dargestellt, wie Sie bei den Aktionen mitmachen können. Dort finden Sie auch alle Veranstaltungen und Aktionen 2020.

CLAIM vernetzt und unterstützt aktuell 38 Organisationen, die sich gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus engagieren. Mit CLAIM werden Strukturen für effektiven Austausch und Kooperationen geschaffen. Durch gemeinsame Kampagnen werden islamfeindliche, antimuslimische und rassistische Tendenzen und deren Auswirkungen bundesweit sichtbar gemacht. Durch Publikationen, Konferenzen und thematische Arbeitsgruppen werden wissenschaftliche und praxisbezogene Impulse und damit auch wenig diskutierte Aspekte auf die Agenda gesetzt.

Weitere Informationen über CLAIM erfahren Sie auf der Webseite
www.claim-allianz.de.

1. Juli - Der Tag gegen antimuslimischen Rassismus

Am 1. Juli 2009 wurde im Landgericht Dresden Marwa El-Sherbini und ihr ungeborenes Baby ermordet. Der Mord an der schwangeren, 32-jährigen Pharmazeutin wurde auch international zur Zäsur dafür, was Islam- und Muslimfeindlichkeit für Folgen haben können. Als Tag gegen antimuslimischen Rassismus steht der 1. Juli seitdem für entschiedenes Eintreten für eine solidarische, demokratische, freiheitliche und multireligiöse Gesellschaft.

Der Aktionstag wurde vom Rat muslimischer Studierender und Akademiker, RAMSA e.V. im Jahre 2015 ins Leben gerufen, um auf den immer extremer auftretenden antimuslimischen Rassismus in Deutschland und Europa aufmerksam zu machen. Antimuslimischer Rassismus ist eine Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, die sich gegen muslimische oder durch externe Zuschreibung als solche eingeordnete Menschen richtet.

Das Datum des Tages, der 1. Juli, wurde gewählt, um an den Mord an der Dresdener Apothekerin Marwa el-Sherbini zu erinnern.

Beim "Tag gegen antimuslimischen Rassismus" handelt es sich um einen offenen Aktionstag, an dem sich alle beteiligen können.

Alle aktuellen Informationen und Meldungen zum Aktionstag entnehmen Sie der Webseite: https://www.claim-allianz.de

 

Was ist antimuslimischer Rassismus?

  • Angriffe auf Mosscheen und andere muslimische Gemeinschaften?
  • Angriffe auf muslimische Frauen, die einen Kopftuch tragen? 
  • Angriffe auf muslmische Männer, die einen Bart tragen und zu Terroristen erklärt werden?
  • Angriffe auf Menschen, denen der Muslimische Glaube zugeschrieben wird, weil sie "irgendwie arbisch" aussehen?
  • Muslim*innen-Feindliche Äußerungen und Wahlpropaganda sowie die Verwendung Muslim*innen-Feindlicher Frames von Politiker*innen.
  • Alltagsdiskriminierung von Muslim*innen im Berufsleben und auf dem Wohnungsmarkt. 
  • Alltagsrassismus und Verunglimpfung gegenüber Muslim*innen, wenn sie kein Hijab tragen, Alkohol trinken oder andere religiöse Gebote nicht umsetzen, i.S.v. "Na schaut dein Allah heute nicht zu?" "Obwohl du Muslim*a bist, bist du aber super integriert. Du trinkst ja Alkohol!".

Viele Muslim*innen und Menschen, denen der muslimische Glaube zugeschrieben wird, sind alltäglich mit rassistischen Angriffen konfrontiert. Und das ist nicht neu, sondern ein sehr altes Thema.

Muslimfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit, Islamophobie, antimuslimischer Rassismus: Viele Begriffe werden teilweise synonym benutzt um die unterschiedlichen Ausrichtungen von Stigmatisierung, Diskriminierung und Rassismus gegenüber Menschen muslimischen Glaubens und gegenüber Menschen, die von anderen als "muslimisch" markiert werden zu beschreiben.

Folgende Beiträge, die bei der Bundeszentrale für politische Bildung erschienen sind, stellen verschiedene Definitionen und unterschiedliche Perspektiven auf das Themenfeld vor.

 

Ozan Z. Keskinkilic (2019): Was ist antimuslimischer Rassismus?

Islamophobie, Islamfeindlichkeit, Antimuslimischer Rassismus – viele Begriffe für ein Phänomen? Verschiedene Begriffe werden verwendet, um Feindlichkeit gegenüber Musliminnen und Muslimen oder deren Diskriminierungserfahrungen zu beschreiben. Ozan Zakariya Keskinkilic plädiert für die Bezeichnung "antimuslimischer Rassismus", da sie auch politische, strukturelle und institutionelle Dimensionen in den Blick nimmt. Der Autor stellt historische Bezüge her und zeigt, welche Formen antimuslimischer Rassismus heute annimmt. Weiterlesen...

 

Floris Biskamp (2019): Das Sprechen über den Islam zwischen demokratischer Kritik und antimuslimischem Rassismus.

Ist es in der aktuellen aufgeladenen Debatte möglich, kritisch über "den Islam" zu reden, ohne dabei selbst diskriminierend oder rassistisch zu sein? Wann wird das "kritische" Sprechen über Probleme in einer Minderheit problematisch und wie kann man dieses Problematische erfassen? Floris Biskamp grenzt in seinem Beitrag dafür drei Konzepte voneinander ab: 1. Islamfeindlichkeit als Vorurteil, 2. Antimuslimischer Rassismus als diskursiv konstituiertes Dominanzverhältnis und 3. die systematische Verzerrung von Islamdebatten. Weiterlesen...

 

Armin Pfahl-Traughber (2019): Islamfeindlichkeit, Islamophobie, Islamkritik – ein Wegweiser durch den Begriffsdschungel.

Welcher Begriff ist eigentlich treffend, wenn über Vorbehalte oder Ressentiments gegenüber dem Islam oder seinen Anhängern gesprochen oder Kritik an der Religion geübt wird? Der Politologe Armin Pfahl-Traughber führt durch den Begriffsdschungel. Weiterlesen...

Kontakt

Steuerung/Büro für Integration

Büroleitung

Sedef Yıldız9899+49 6152 989 517

Fach- und Koordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus

Nilüfer Aldmeri162+49 6152 989 772

DEXT-Fachstelle

Wida Zmarai11238+49 6152 989 779

Geschäftsstelle

Silvia Jancke8899+49 6152 989 630